Categories: ManagementUnternehmen

Halbzeit für die ITK-Abwrackprämie

Mit IT-Invest steckt der Bund 500 Millionen Euro in die ITK-Modernisierung der Verwaltung. Dabei geht es vor allem um Maßnahmen in den Bereichen IT-Sicherheit, IT-Organisation des Bundes, Green-IT sowie Innovationen. Cornelia Rogall-Grothe, IT-Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik, zog jetzt eine Halbzeitbilanz.

Über 60 Prozent der Mittel sind investiert, teilte Rogall-Grothe mit. Konkret seien 317 Millionen Euro von 500 Millionen Euro haushalterisch gebunden – das heißt ausgegeben oder vertraglich festgelegt. Etwa 200 ITK-Unternehmen hätten bislang von der Unterstützung profitiert. “Der Verlauf zeigt, dass wichtige IT-Vorhaben zügig und ressortübergreifend umgesetzt werden und bestätigt die Effizienz der etablierten Steuerungsstrukturen.”

Das IT-Investitionsprogramm wird durch die ‘Projektgruppe IT-Investitionsprogramm’ (PG Invest) im Bundesministerium des Innern gesteuert, in dem Rogall-Grothe Staatssekretärin ist. Die Koordination ist eine Mammutaufgabe: 300 Maßnahmen und 200 Unternehmen müssen unter einen Hut gebracht werden.

Dass dabei nicht alles glatt läuft, liegt auf der Hand. So meldete der Bundesrechungshof am 26. März in einem Bericht an des Bundestag Verbesserungsbedarf an. Die Prüfer monierten unter anderem, dass gleichartige IT-Dienstleistungen nicht konsequent genug in leistungsfähigen IT-Dienstleistungszentren gebündelt würden. Stattdessen nutze man die Mittel auch weiterhin zur Erneuerung der dezentral ausgerichteten IT.

Viele Mittel würden auch für externe Berater verbraucht, so der Bundesrechnungshof. Die Behörde schätzte das Ausmaß als “bedenklich” ein, in dem Externe Kernaufgaben der Verwaltung wahrnehmen sollen – so etwa das Beschreiben der Leistung, das Ermitteln der Wirtschaftlichkeit, die Steuerung des Projekts und die Abnahme des Ergebnisses. Positiv bewertete der Bundesrechnungshof dagegen die zentrale, ressortübergreifende Steuerung.

Anfang Juli veröffentlichte Rogall-Grothe eine Übersicht der bereits abgeschlossenen Projekte. Fertig ist demnach das Projekt ‘Secure Networking’ bei der Bundesnetzagentur, das 2 Millionen Euro kostete. Das Verteidigungsministerium investierte den gleichen Betrag für die Simulations- und Testumgebung der Bundeswehr, die von Rheinmetall Defence realisiert wird. Und das Deutsche Patent- und Markenamt schaffte für 1 Million Euro Doppelmonitore für seine Auskunftssysteme an.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

12 Stunden ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

12 Stunden ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

1 Tag ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

2 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

3 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

6 Tagen ago