Neben dem Wall Street Jorunal berichten auch andere Quellen, wie zum Beispiel die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen von den Kaufabsichten Intels. Entgegen älteren Gerüchten, sollen die Gespräche inzwischen weit fortgeschritten sein.
Mit den Verhandlungen sei unter anderem das Beraterhaus JP Morgan vertraut sein. Die Kosten für die Infineon-Sparte könnten sich den Berichten zufolge auf rund eine Milliarde Euro belaufen. Weder von Intel noch von Infineon liegt derzeit eine offizielle Stellungnahme zu dem Berichten vor.
Jahrelang musste Infineon in dieser Sparte Verluste melden. Unter der Führung von Peter Bauer jedoch kam die Mobilfunkabteilung wieder in die Gewinnzone. Derzeit stammen rund 30 Prozent der Infineon-Gewinne aus diesem Bereich.
“Wir sind sehr glücklich mit dem Wireless Business”, erklärte daher auch Infineon-CEO Peter Bauer noch am Mittwoch. Daher sehe man auch keinen Grund, diese Sparte abzustoßen. Dennoch steht Infineon in diesem Bereich hinter Unternehmen wie Qualcomm, TI oder Broadcom auf Platz fünf der Weltrangliste.
Für Intel wäre der Kauf dennoch ein lohnendes Investment. Denn in den Smartphones und Tablet-PCs sind neben ARM-Chips, Broadcom-Bauteilen auch häufig Infineon-Teile verbaut. Damit könnte Intel endlich besser als bisher vom Boom im mobilen Bereich profitieren.
So ist Infineon zum Beispiel mit einem GSM/W-CDMA Transceiver sowie einem Baseband-Prozessor in Apples iPad und iPhone vertreten. Aber auch bei Samsung und Nokia werden Infineon-Prozessoren verbaut. Genau diesen Geschäftsbereich aber hatte Intel erst 2006 an den Hersteller Marvell übertragen.
Update 17.15: Inzwischen hat Infineon Gespräche über eine “strategische Weiterentwicklung” mit Interessenten bestätigt. Es heißt: “In diesen Gesprächen wurden nun wesentliche Fortschritte erzielt. Ziel einer möglichen Transaktion ist die strategische Weiterentwicklung des Segments Wireless Solutions (WLS). WLS hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einem Jahresumsatz von 917 Mio. Euro rund 30 Prozent zum Gesamtjahresumsatz der Infineon Technologies AG von 3,027 Mrd. Euro beigetragen. Infineon sieht in der positiven Entwicklung und Position des profitablen Segments den wesentlichen Grund dafür, dass mehrere Unternehmen ein strategisches Interesse an dem Segment bekundet haben.”
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