Unsere CIO Jury im Bann des iPad?

“Planen Sie für 2011 die Anschaffung von Tablet-PCs für Ihr Unternehmen?” haben wir gefragt und eher gemischte Antworten bekommen. Immerhin wird deutlich, dass die CIOs dem Thema gegenüber inzwischen wesentlich aufgeschlossener sind, als sie es noch im Sommer vergangenen Jahres waren.

Interessant auch: In Bezug auf die Einbindung mobiler Geräte in das Unternehmensnetzwerk gingen damals die meisten Jury-Mitglieder noch am liebsten mit einem Blackberry auf Nummer sicher. Gerade Apple-Geräte wurden mehr als skeptisch beäugt. Unsere aktuelle Frage haben wir deshalb bewusst allgemein unter dem Aspekt “Tablet-PC” formuliert – und haben doch in erster Linie Antworten in Bezug auf das iPad bekommen.

“Das entwickelt sich bei uns zum Renner”, schreibt beispielsweise Andreas Strausfeld, CIO von Bitmarck. “Gerade für die Managementebene und für vertriebliche Aktivitäten werden wir hier sicher einige Beschaffungen tätigen. Die Flexibilität des Geräts, always online, die zusätzlichen Apps und eine Citrix-Anbindung machen es hochattraktiv.”

Andreas König, CIO bei ProSiebenSat1 steckt derweil bereits in der Planungsphase und kann konkrete Zahlen nennen: “Aktuell laufen eine Reihe von Piloten für Enterprise- und Business-Einsatzmöglichkeiten. Die Themen E-Mail und Management-Informationen werden sicher implementiert, Themen wie “Salesforce.com” und Prozessunterstützung sind noch in Entscheidung. Zielkorridor bei der Einführung liegt zwischen 100 und 500 Stück.”

Andere sind von einer derart konkreten Projektplanung noch weit entfernt. Wir planen das nicht für 2011″, schreibt Weleda-CIO Christoph Grewe-Franze in seiner Antwort. “Der Grund liegt in unseren Prioritäten mit Migrationen von Active Directory, Internationalisierung etc. Da fällt dann dieses Thema hinten runter. Allerdings testen wir IT-intern das iPad.”

CIO Wolfgang Kuhl fasst die Situation bei Pharmaserv kurz und knapp zusammen: “Nein, bei uns gibt es (noch?) keine entsprechenden Einsatzgebiete.”

Trotzdem: Von der Ablehnung, die dem Thema noch vor einigen Monaten entgegenschlug, ist nichts mehr zu spüren. Offenbar ist kein CIOs mehr der Meinung, die uns Peter Meyerhans von der Drees & Sommer AG damals schrieb: “Wir bezahlen unsere Leute fürs arbeiten. Spielzeug gehört einzig und alleine ins Kinderzimmer oder in den Kindergarten!”

Und während hierzulande iPad & Co immerhin ernsthaft als Teil der mobilen Ausrüstung der Mitarbeiter in Erwägung gezogen werden, sind uns die USA bereits einen großen Schritt voraus. Nach einer aktuellen Umfrage der Marktforscher von ChangeWave Research planen 14 Prozent der US-Unternehmen die Anschaffung von Tablet-PCs im ersten Quartal 2011.


Derzeit führt auch in Firmen kaum ein Weg am iPad vorbei.
Foto: ChangeWave Research

Die überwältigende Mehrheit (78 Prozent) der befragten 1600 Firmen liebäugelt dabei mit dem iPad. Weit abgeschlagen mit jeweils neun Prozent folgen dann die Geräte von Dell und RIM. Das PlayBook des Blackberry-Herstellers ist zwar noch gar nicht auf den Markt – hat aber nach Meinung von Branchenbeobachtern durchaus das Potential, gerade Business-Kunden mit dem Tablet-Virus zu infizieren.

Sie wollen Mitglied der silicon.de CIO Jury werden und mitreden, wenn es um die Top-Themen der IT-Abteilungen geht? Wenn Sie CIO, CTO, IT-Chef oder in einer ähnlichen Position sind – egal ob in einer Firma oder einer Behörde – sind Sie im Kreis unserer Juroren jederzeit herzlich willkommen. Sie erreichen uns unter silicon.de-Redaktion.

Silicon-Redaktion

View Comments

  • Viel zu früh
    Ich bin ja auch gern jemand der sehr früh auf fahrende Züge aufspringt, aber meiner Meinung nach ist es noch viel zu früh um über dieses Thema zu diskutieren und sich festzulegen. Sicherlich iPad ist nett und der Vergleich zum Kinderzimmer nicht so weit weg. Momentan ist es ein Surftablett mit Fotos anschaun und Musikanlage steuern.
    Es gibt gerade zwei Tabletts am Markt, die das Potenzial antesten. Antesten. Viele Entwicklungen werden erst im laufe des Jahre in den Markt gelangen. Und dann werden wir sehen wohin die Entwicklung geht. Firmen die sich schon jetzt für hohe Stückzahlen des iPad entscheiden verdienen einfach zu viel Geld.

  • Ipad must be
    ich plane auch ein großes Projekt.
    Die Einführung des Ipad in der Führungsstruktur ist unerläßlich, wenn nicht sogar unaufschiebbar.
    Es hat sich herausgestellt, daß uns in den vergangenen Jahren immer mehr Kaffeeuntersetzer und Aschenbecher abhanden gekommen sind.
    Nun mangelt es sehr an beiden.
    Das IPad ist hier ein prima Ersatz. Genug Platz für Tasse, Milch und Zucker. Und die Asche sowie Kippen passen prima drauf.Eventuell sogarr noch ein Aschenbecher.
    Hierwird das IPad seinem Ruf als multifunktinales Perpetuum Mobile in jeder Hinsicht gerecht und seiner wahren Bestimmung nach eingesetzt.

    Grüße
    Gerhard

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