In einem Interview mit dem British Journal of Photography beschreibt der 1954 in München geborene Wolf sein Vorgehen: “Ich verwende ein Stativ, montiere darauf die Kamera und fotografierte die virtuelle Realität, die ich auf dem Bildschirm sehe. Es ist eine echte Datei, die ich habe, ich mache keinen Screenshot. Ich bewege die Kamera vor und zurück, um eine exakte Ausbeute zu erhalten.”

Daher gehöre das Bild ihm und nicht Google, so Wolf. “Ich interpretiere Google, ich mache mir Google zu Eigen. Wenn man sich die Geschichte der Kunst ansieht, sieht man eine lange Geschichte der Aneignung.” In den Jahren 2005 und 2010 hatte der Künstler für herkömmliche Fotografien bereits den ersten Preis der World Press Photo Awards erhalten. Seine Entscheidung, die Street-View-Fotos zum Wettbewerb 2011 einzureichen, sei zunächst als Provokation gedacht gewesen, sagte er.

Wolf reichte die Street-View-Fotos in den Kategorien ‘Portrait Series’, ‘Contemporary Issues’, ‘Nature’ und ‘Daily Life’ ein. In Contemporary Issues erhielt er die ehrenvolle Erwähnung. Diese Entscheidung der Jury sei “überwältigend”, so Wolf. Für die Jury sei es ein “konzeptioneller Sprung”, jemandem eine Auszeichnung zu verleihen, der virtuell fotografiere. Noch bis zum 2. April stellt Wolf in der Koch Gallery in San Francisco aus.

Silicon-Redaktion

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