Acht Jahre Haft für Quellcode-Dieb

Für die Bank geht es bei dem betroffenen Quellcode um hohe Beträge. Denn es handelt sich um Algorithmen, die den Hochfrequenz-Handel (HFT) mit Aktien regeln. Insgesamt hatte der Programmierer Sergej Aleynikow 500.000 Zeilen Code auf einen externen Server in Deutschland transferiert, um seiner neuen Firma einen Vorteil beim Highspeed-Trading zu verschaffen.

“Ich bedaure meine dumme Entscheidung, die Daten herunterzuladen, zutiefst. Ein Teil dieser Informationen war geistiges Eigentum von Goldman”, zitiert das Wall Street Journal (WSJ) Alejnikow vor dem Urteil. “Ich wollte Goldman keinen Schaden zufügen. Ich wollte niemandem Schaden zufügen.”

Nach einem Bericht der New York Times musste der Sitzungssaal während der Verhandlung immer wieder für die Öffentlichkeit geschlossen werden, um den HFT-Quellcode von Goldman Sachs geheim zu halten.

Beim Hochfrequenzhandel werden große Serverparks für die Analyse von Finanzdaten und für den Abschluss von Börsengeschäften verwendet. Die Server müssen ihre Aufgabe innerhalb kürzester Zeit erledigen, sonst drohen Experten zufolge mit jeder Millisekunde Verzögerung Verluste in Millionenhöhe. Diese Art von Transaktionen wurden durch Goldman Sachs in der Öffentlichkeit bekannt, weil das Bankhaus hier besonders erfolgreich agiert und hohe Gewinne macht. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die HFT-Abteilung der Bank rund 300 Millionen Dollar Umsatz (212 Millionen Euro), hieß es während des Verfahrens.

Silicon-Redaktion

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  • Dumm gelaufen...
    ...was den Quellcodetransfer betrifft - aber wann wird solchem asozialem Pack wie der Goldman Sachs und anderen das Handwerk gelegt?
    Zitat aus Wikipedia: "Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC will diese Handelsform verbieten."
    Ja wann denn endlich?
    Oder: warum werden diese Nutznießer nicht zur Kasse gebeten, wenn es um die Rettung "notdürftiger" Banken geht?

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