Software-Innovation bewirkt Business-Innovation

“So führen Software-Innovationen nahezu automatisch zu Innovationen bei den Geschäfts-Modellen und -Prozessen”, sagte IBMs Middleware-Software-Chef Robert LeBlanc zu Beginn der diesjährigen Innovate-Veranstaltung in Orlando. Hierzu verwies er unter anderem auf die jüngste von IBM durchgeführte CEO-Studie.

Danach gaben 71 Prozent der befragten Unternehmens-Chefs an, dass “Technologie die größte Bedeutung und Wirkung für den zukünftigen Unternehmens-Erfolg darstellt”. Damit liegt der Faktor “Technologie” erstmals bei dieser seit Jahren routinemäßig durchgeführten Untersuchung auf Platz eins – noch vor Mitarbeiter-Qualifikation und Markt-Veränderungen.

Robert LeBlanc, Chef für Middleware bei IBM, meldet, dass Unternehmen zum ersten Mal "Technologie" als wichtigsten Faktor für den Unternehmenserfolg werten. Bild: H. Weiss.

Diese Entwicklung geht im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurück. Zum einen dringt die Informationstechnologie mit großer Geschwindigkeit in immer neue Business-Anwendungen vor, beispielsweise bei der Nutzung von mobilen Endgeräten und den vielen embedded Systems die mehr und mehr ans Internet angeschlossen sind. Zum anderen übernehmen schon seit geraumer Zeit immer mehr Manager mit einer IT-Ausbildung hochkarätige Führungspositionen. “Die heutigen Diskussionen zwischen der IT-Abteilung und den Fachbereichen sind immer seltener ‘Fremdsprachen-Dialoge'”, so LeBlanc weiter.

Dieses vereinfacht zwar die Projekt-Abstimmung sowie die Festlegung von Spezifikationen, doch es erhöht auch den Druck auf die IT-Abteilung, weil immer mehr Software-Lösungen in immer kürzerer Zeit zu erstellen sind.

Dabei sind Cloud-Lösungen nicht immer der Ausweg, vor allem wenn es sich um eine Public-Cloud handelt. “Die Private-Cloud hat derzeit den größten Reiz für die IT-Chefs, weil dort auch alle proprietären Eigenentwicklungen risikolos ablaufen können”, sagte IBMs General Manager für den Bereich Rational, Kristof Kloeckner. Die Folge sei, dass die Software-Entwickler gefordert sind, Lösungen genauso schnell zu entwickeln, wie sich der Markt ändert. “Unser größtes Business-Risiko ist, dass wir eine wichtige Markt-Entwicklung verpassen könnten, weil wir nicht in der Lage sind, unsere Informations-Technologie schnell genug darauf auszurichten”, zitierte LeBlanc den CEO eines Industrie-Konzerns.

Um die Software-Ingenieure bei ihren Entwicklungsprojekten in und für die Cloud effizienter zu machen, stellte IBM ein ganzes Paket an Neuheiten vor. Hierzu gehört unter anderem: “Collaborative Lifecycle Management”, mit dem sich eine agile Cloud-Computing Infrastruktur (IaaS) für die Entwicklung und den Test neuer Software einrichten lässt.

“Application Services Pilot” ist ein Cloud-basierter Dienst, der alle Aktivitäten zwischen den Fachbereichen und den Entwicklern koordiniert, beispielsweise die Definition von System-Spezifikationen, Design-Vorgaben, Entwicklungsschritte, Test-Szenarios und Inbetriebnahme.

“Continuous Delivery” ist die Beta-Version eines gehosteten Management-Tools, mit dem sich neuer Code mit Hilfe verschiedener Automatisierungs-Tools schneller testen und freischalten lässt.

“Application Performance Management” dient der weitreichenden Überwachung der Anwendungs-Software. Damit lässt sich Zeit- und Kosten-intensives Troubleshooting weitestgehend vermeiden, oder zumindest deutlich reduzieren.

Ein besonderes Problem der Software-Entwicklung ist nach wie vor die Testphase, da sich dort möglicherweise Design- und Architekturfehler herausstellen, deren Korrektur teuer und zeitaufwendig ist. Hierzu hat IBM jetzt die von Green Hat erworbene Test-Automatisierungstechnologie mit dem eigenen Rational Collaborative Lifecycle Management integriert womit das Anlagen von virtuellen Testumgebungen für das Austesten von komplexen Systemen vereinfacht und beschleunigt wird.

Redaktion

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