T-Systems baut Deutschlands größtes Rechenzentrum

Das bislang größte Rechenzentrum der Telekom soll jetzt in der kleinen Ortschaft Biere in Sachen-Anhalt entstehen. In dieser Woche will die Deutsche Telekom mit den Bauarbeiten für das bisher größte Rechenzentrum des ehemaligen Monopolisten beginnen.

In dem 2000 Einwohner großem Biere südlich von Magdeburg will T-Systems auf einer Fläche von knapp 8 Fußballfeldern neue Kapazitäten für die Cloud aufbauen. Es soll deutschlandweit das größte Rechenzentrum werden.

Wie Ferri Abolhassan, Geschäftsführer der Großkundensparte bei T-Systems gegenüber dem Tagesspiegel erklärte, hätte T-Systems das Projekt auch in “Norwegen oder Kanada” realisieren können. Nach einer weltweiten Ausschreibung habe sich T-Systems jedoch für den Standort in Sachsen-Anhalt entschieden. Hier hätte man die besten wirtschaftlichen Voraussetzungen vorgefunden.

Für einen Serverpark dieser Größe sind neben klimatischen Bedingungen auch die Verfügbarkeit von Energie wichtige Faktoren. Aber in diesem Fall
hätten auch “Personalkosten oder mögliche staatliche Förderung” eine große Rolle bei der Auswahl des Standortes gespielt.
Große Rechenzentrumsbetreiber wie die prominenten Beispiel von Google oder Facebook zeigen, zieht es immer häufiger in den hohen Norden, weil dort dank kühlen Klimas, die Kosten für die Kühlung der stromintensiven Server sehr niedrig sind.

In welchem Maße das Land das Projekt finanziell oder über Steuergeschenke fördert, teilte die Telekom nicht mit. Auch Details über die Baukosten veröffentlicht das Unternehmen nicht. Der Anbieter allerdings investiere laut Pressebericht im “niedrigen dreistelligen Millionenbereich”. Diese Mittel fließen in den Ausbau der Infrastruktur und natürlich vor allem in die Hardware des Rechenzentrums. Innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre soll das Rechenzentrum dann voll ausgelastet sein, plant T-Systems. In der Region sollen dadurch rund 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Telekom sichert die Daten der Anwender des Rechenzentrums in einer Parallelstruktur. Das bedeutet, dass Rechenzentren an zwei Standorten aufgebaut werden. So wird das Rechenzentrum in Biere künftig als Sicherung für das T-Systems-Rechenzentrum in Magdeburg fungieren.