LG hat Berichten zufolge alle Rechte rund ums Betriebssystems WebOS und das verbleibende Entwicklungspersonal von Hewlett-Packard übernommen. Wie schon letzten Herbst bekannt geworden, soll die Plattform auf mit dem Internet verbundenen Fernsehern zum Einsatz kommen. Bisher war LG einfach Nutznießer der Freigabe von WebOS.

Die Entwickler wechseln demnach in LGs Niederlassung im Silicon Valley. Das koreanische Unternehmen erhält gleichzeitig auch die mit WebOS verbundenen Patente sowie alle älteren Schutzrechte, die HP mit Palm bekommen hatte, die zugehörigen Dokumentationen und die Websites. Der Kaufpreis blieb ungenannt.

LG setzt zumindest bislang bei Smartphones auf Android. Für Windows Phone 8 hat es laut einer kürzlich erfolgten Stellungnahme keine Pläne. Mit WebOS bekommt es eine derzeit unter Apache-Lizenz stehende quelloffene Software ins Haus. Es könnte nun in diesem Modus weiterarbeiten oder einen Fork entwickeln, der dann proprietär werde. Diese Option steht übrigens nicht nur LG, sondern jedermann offen.

Das Ende von WebOS bei HP war eine Entscheidung des ehemaligen CEOs Léo Apotheker. Er wollte nicht nur das Smartphone-Betriebssystem, sondern die gesamte Personal Systems Group ausgliedern. Letztlich kam es zu 500 Entlassungen im Bereich WebOS, und Apothekers Job ging an die jetzige HP-Chefin Meg Whitman über. HP machte unter ihrer Führung WebOS quelloffen und gliederte allein die dafür zuständige Sparte aus. Allerdings hatte HP mit der Ausgründung Gram auch einige Erwartungen geschürt.

Während LG jetzt also WebOS nutzt, hat HP gerade ein Tablet mit Android-Betriebssystem angekündigt – das nur 169 Dollar teure Slate 7. Mutmaßlich werden auch HPs für kommendes Jahr geplante Smartphones unter Android laufen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Redaktion

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