Deutscher OpenStreetMap-Pionier skobbler geht an Telenav

Steve Coast, Gründer des offenen Karten-Projektes OpenStreetMap listet in einem Blog die Vorzüge von OSM gegenüber Google Maps. Quelle: Scout Blog

Der US-Navigations-Spezialist Telenav übernimmt das Berliner Unternehmen skobbler für 19,2 Millionen Dollar in Bar und 4,6 Millionen Dollar in Form von Telenav-Aktien. skobbler hat sich auf Navigations-Apps auf Basis des Porojektes OpenStreetMap spezialisiert. Die Übernahme wurde wie heute bekannt wurde, am 29. Januar 2014 abgechlossen.

skobbler war 2010 das erste Unternehmen, das eine kommerzielle App auf Basis von OpenStreetMap (OSM) für iOS und Android auf den Markt brachte. Bei OpenStreetMap pflegen, vergleichbar mit Wikipedia, die Nutzer das Kartenmaterial. Auf Basis dieser offenen Karten kann Skobbler deutlich günstiger kommerzielle Apps anbieten, als Hersteller die proprietäre Karten verwenden.

Das gesamte skobbler-Team in Berlin werde nun zu Telenav wecheln, so heißt es in einer Mitteilung von Telenav. Skobbler ist eine Ausgründung von ehemaligen Managern des Navigationsgeräte-Hersteller Navigon, das durch den Konkurrenten Garmin übernommen wurde. So etwa skobbler-CEO, Peter Scheufen, der zuvor als CEO bei Navigon tätig war. Der Gründer des OpenStreetMap-Projektes, Steve Coast, ist seit vergangenem Jahr als Chef von OSM für Telenav tätig.

2010 hatte Skobbler die erste App für Android und iOS veröffentlicht. Dafür hat das Unternehmen mit Büros in Berlin und Rumänien einen Algorithmus entwickelt, der eine OSM-Karkte in eine navigierbares Modell umwandelt. Nun soll diese Expertise in neue Location-based Services von Telenav übergehen.

“Crowd-Sourced OSM können personalisierte Navigations-Dienste wie Scout antreiben und das mit hochgradig detaillierten globalen Karten”, erklärt HP Jin, Chariman und CEO von Telenav. Der Plan sei jetzt, die Navigations-Lösung Scout mit OSM als Grundlage für die ganze Welt anzubieten. Und bei der Umsetzung dieses Ziels scheint nun auch die skobbler-Übernahme eine Rolle spielen.

“Waze und Google oder Google liefern ähnliche Funktionalitäten, um die Karten zu optimieren. Diese baiseren aber hauptsächlich auf Innovationen in OSM. Mit einem großen Haken dran”, erklärt Steve Coast. “Diese Karten gehören Google und nicht Dir.” In einem Blog zeigt er zudem weitere Vorteile des quelloffenen Projektes. Derzeit gibt es über 1,5 Millionen Menschen, die sich als Mitarbeiter für das Kartenprojekt registriert haben.

Redaktion

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