Cloud Foundry startet als Stiftung

Cloud Foundry liegt nun in der Verantwortung einer gemeinnützigen Stiftung. Mit der Cloud Foundry Foundation macht das Unternehmen Pivotal das Projekt unabhängig. In Form eines Linux Foundation Collaborative Project wird es künftig von den Platin-Mitgliedern EMC, HP, IBM, Intel, Pivotal, SAP und VMware geleitet.

Im Februar dieses Jahres hatte Pivotal erstmals angekündigt, eine unabhängige Stiftung ins Leben rufen zu wollen, die die quelloffene Entwicklung der Platform-as-a-Service übernimmt. Andere denkbare Alternativen wären eine Übergabe an Organisationen wie etwa der Apache Software Foundation gewesen.

“Die Cloud ist zu wichtig, um zuzulassen, dass sie proprietär wird und Kunden eingesperrt sind. Sie benötigt ein gesundes Ökosystem aus Nutzern, Entwicklern und Anbietern, die eine gemeinsame, offene Plattform verbindet, ganz wie Linux dies für den Servermarkt geleistet hat”, so Pivotal-CEO Paul Maritz kommentiert den Schritt in einer Mitteilung. “Nicht nur Open Source ist der Schlüssel dazu, die gleiche Bedeutung haben eine geregelte und offene Führung wie auch Teilhabe. Die Cloud Foundry Foundation wird sicherstellen, dass Cloud Foundry ein Ökosystem ist und bleibt, zu dem viele beitragen und von dem viele profitieren können.”

Mit der Stiftungsgründung schließt das Open-Source-Projekt mit Hilfe der Linux Foundation eine im Sommer 2013 begonnene Entwicklung ab. Der Executive Director der Linux Foundation, Jim Zemlin, kommentiert: “Cloud Foundry ist ein führendes quelloffenes PaaS-Angebot, in dem Jahre an Programmierarbeit stecken. Allein im letzten Jahr haben die Community-Beiträge um 36 Prozent zugenommen. Es startet also mit den nötigen Ressourcen für einen Erfolg.”

Tatsächlich wird Cloud Foundry schon in einer Reihe kommerzieller Angebote eingesetzt, darunter natürlich Pivotal Cloud Foundry, IBM Bluemix, HP Helion und Canopy Cloud Fabric. Die Gründer erwarten, dass es als Stiftungsprojekt nun noch mehr Zulauf erhält.

Für Entwickler ist ein von Cloud Foundry genutzter neuer Ansatz namens Dojo von Interesse. Er ermöglicht es, frühzeitig Quellcode zu dem Projekt beizusteuern, während man dieses Recht in vielen großen Open-Source-Projekten erst erhält, wenn man mindestens ein Jahr dabei ist. Zemlin zufolge findet Dojo zum ersten Mal in einem Großprojekt Verwendung.

Um alle Mitglieder auf Kurs zu halten, wird im kommenden Jahr ein Zertifizierungsprogramm für Produkte und Dienste eingerichtet werden. Die jüngsten neuen Funktionen und Community-Beiträge waren etwa Docker-Support in Diego, der überarbeiteten Laufzeitumgebung der Cloud Foundry, sowie Internationalisierung und Einführung eines Erweiterungsmodells für die Kommandozeilen-Schnittstelle. Mit Firehose gibt es außerdem ein neues Logbuch für Apps und Daten zu Cloud-Foundry-Komponenten.

IDC sagt für PaaS rund 27 Prozent jährliches Wachstum in den Jahren 2013 bis 2018 voraus. Den Markt bedienen etwa die Infrastructure-as-a-Service-Spezialisten Amazon Web Services, Google und Microsoft, aber auch Salesforce mit AppExchange und Heruk, das von Software-as-a-Service kommt. Zudem hat Red Hat ebenfalls ein quelloffenes PaaS-Angebot konzipiert, das OpenShift heißt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.com]

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Redaktion

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