Hacker greifen Websites des Bundestags und der Kanzlerin an

Deutscher Reichstag in Berlin. (Bild: Andre Borbe)

Zu dem Angriff bekannt hat sich die Gruppe CyberBerkut. Sie begründet die Attacke mit dem heutigen Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk in Berlin. Deutschland dürfe einem “kriminellen Regime in Kiew” keine finanzielle und politische Unterstüzung zukommen lassen.

Hacker haben offenbar die Internetauftritte des Deutschen Bundestags und von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für einige Zeit lahmgelegt. Mittlerweile ist die Domain www.bundestag.de wieder erreichbar. Die Website www.bundeskanzlerin.de ist weiterhin gestört.

Die Hackergruppe CyberBerkut hat inzwischen die Verantwortung für den Angriff übernommen. Sie kritisieren damit den heutigen Besuch des ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk in Berlin. Auf seiner Website erklärt die Gruppe, wolle Jazenjuk mit weiteren Geldmitteln der EU und des Internationalen Währungsfonds den Konflikt in der Ost-Ukraine fortführen.

“Jazenjuk will Geld, um den Krieg auszuweiten und nicht um die zusammengebrochene Infrastruktur unseres Landes wiederaufzubauen”, so die Hacker. Aus diesem Grund dürfe Deutschland weder finanzielle noch politische Unterstützung für ein “kriminelles Regime in Kiew” leisten. Es habe einen blutigen Bürgerkrieg entfesselt.

Der Nachrichtenagentur DPA bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert die Attacke auf die vom Bundespresseamt betriebenen Internetseiten. Demnach habe diese um etwa 10 Uhr begonnen. Das Rechenzentrum des Dienstleisters stehe “unter einem schweren Angriff”. Somit soll offenbar das System durch massenhafte externe Anfragen gezielt überlastet werden. “Es sind Gegenmaßnahmen eingeleitet”, erklärte Seibert, der noch keine Einzelheiten mitteilen konnte. Das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sei eingeschaltet worden.

Bereits im März 2014 hatte CyberBerkut die Website der NATO und des Cyber Defence Center des Bündnisses für einige Zeit lahmgelegt. Dafür nutzten die Angreifer eine Distributed-Denial-of-Service-Attacke (DDoS). Auf ihrer Website nutze die offenbar pro-russischen Hacker die russische und nicht die ukrainische Sprache, auch wenn es sich angeblich um eine ukrainische Gruppierung handelt.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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