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VMware wegen angeblicher Verletzung der GPL angeklagt

Der Virtualisierungs-Spezialist VMware muss sich jetzt am Landgericht Hamburg wegen Verletzung der Open-Source-Lizenz GPL 2 verantworten. Wie die Software Freedom Conservancy mitteilt, sei dies ein “bedauernswerter aber notweniger Schritt ” gewesen, um den Hersteller dazu zu bewegen, sich an die Bestimmungen der GPLv2 zu halten (General Public License Version 2).

Die Auseinandersetzung zwischen dem Kernel-Entwickler Christoph Hellwig und dem Virtualisierungsspezialisten reichen bis in das Jahr 2007 zurück. VMware nutzt laut Ansicht Hellwigs und der Organisation zahlreiche quelloffene Technologien in der Virtualisierungslösung ESCi.

Ein Vergleich der Software Freedom Conservancy zwischen einem Linux-System und der proprietären VMware-Lösung ESXi. (Bild: SF Conservancy)

Hellwig ist auch einer der ersten Mitglieder des GPL-Projektes für Linux-Entwickler der Nonprofit-Organisation Software Freedom Consvervancy. Im Jahr 2011 hatte die Organisation festgestellt, dass VMware die Open-Source-Technologie BusyBox zwar in VMware ESXi einsetzt, aber dennoch keinen Code der verwendeten Version weitergibt.

Hellwig hatte sich dem Conservancy-Projekt “GPL Compliance for Linux Developers” 2012 angeschlossen und hatte dabei mitgewirkt, den Lizenzverstoß des Herstellers in den eigenen Produkten zu dokumentieren.

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Laut Aussage der Organisation würde VMware in den aktuellen ESXi-Produkten zahlreiche Urheberrechtsverletzungen begehen. Weil sich VMware weigere, den angepassten Code wie durch die GPLv2 festgelegt, weiter zu geben, würden zahlreiche Rechte von Hellwig verletzt.

Der Vorwurf an VMware lautet, dass der Hersteller verschiedene Code-Teile kombiniere, die unter der GPLv2 veröffentlicht wurden und diese in der Eigenentwicklung vmkernel verwendet. Davon betroffen seien unter anderem die Funktionen Radix Tree, SCSI Subsystem und der SCSI Treiber. Als Rechtsbeistand für die Software Freedom Conservancy fungiert der Anwalt Till Jäger.

Ein VMware-Anwalt hatte Conservancy vergangenes Jahr informiert, dass der Hersteller keine Absicht habe, den Vertrieb der Lösung zu stoppen, wie die Organisation mitteilt. Bei VMware gehe man davon aus, dass keine Urheberrechtsverletzung der GPLv2 vorliege.

Redaktion

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