Categories: BrowserWorkspace

Microsoft aktiviert Do Not Track nicht ab Werk

Nutzer von Microsofts Browsern müssen künftig selbst den Tracking-Schutz Do Not Track (DNT) einschalten. Der Softwarekonzern will die Funktion nicht ab Werk aktivieren. Die Option können Anwender seit Internet Explorer 10 nutzen. Seitdem ist sie auch standardmäßig eingeschaltet. Die Werbebranche kritisierte dies und rief zum Boykott der Technik auf. Sie erklärte sie “für tot“.

Die Aktivierung ab Werk begründete Microsoft stets damit, dass es nur den Wunsch der Mehrheit der Kunden umsetze. Bei der Ersteinrichtung erklärte es außerdem, wie sich Do Not Track wieder ausschalten lasse. Werbetreibende vertraten die Ansicht, der Tracking-Schutz sei durch die Voreinstellung nicht mehr der ausdrückliche Wille der Nutzer.

Mit Do Not Track sollen Nutzer die Möglichkeit erhalten, die Verfolgung ihrer Aktivitäten durch Werbenetzwerke zum Zweck personalisierter Werbung verhindern. Allerdings ist die Verpflichtung der Websites, diesen Wunsch zu respektieren, lediglich freiwillig. Aus diesem Grund haben sich einige Sites entschieden, Microsofts Voreinstellungen nicht mehr zu unterstützen.

In einem Blog begründete Microsoft den Schritt mit Änderungen an dem Standard selbst. Der gebe nun vor, dass “das Signal die Präferenz des Nutzers und nicht die Wahl eines Anbieters, einer Institution, einer Site oder eines Mechanismus außerhalb der Kontrolle des Nutzers wiedergeben muss.”

“Wir aktualisieren unser Herangehen an DNT, um jegliche Missverständnisse darüber auszuräumen, ob die von uns gewählte Implementierung dem W3C-Standard entspricht”, schreibt Microsofts Chief Privacy Officer Brendan Lynch in dem Blog. “Ohne diese Änderung könnten Websites, die das DNT-Signal von dem neuen Browser erhalten, argumentieren, dass es nicht dem Wunsch des Nutzers entspricht und es deswegen nicht respektieren.”

Die Änderung betreffe sämtliche Kunden, die einen neuen PC einrichten oder ein Upgrade von einer älteren Version des Internet Explorer durchführen, so Lynch weiter. Darüber hinaus ist die Funktion auch beim Browser Spartan nicht standardmäßig aktiviert. Microsoft stellt diesen erstmals zum Testen in der Preview-Version von Windows 10 Build 10049 zur Verfügung.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Browsern aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

19 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

2 Tagen ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

2 Tagen ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

3 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

3 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

5 Tagen ago