Edward Snowden hat sich in einem Interview über die Bearbeitung der von ihm zur Verfügung gestellten NSA-Geheimdokumente geäußert. Sie stelle seiner Ansicht nach ein Problem dar. Das erklärte er in einem Gespräch mit dem Moderator John Oliver. Der britische Komiker reiste dafür extra nach Moskau. Bekannt ist er für seine einfachen Erklärungen von komplexen politischen Themen. Unter anderem klärt er humoristisch über die marode US-Infrastruktur oder die Tabakindustrie auf.
Trotz seines Hintergrundes als Komiker präsentierte sich Oliver als kritischer Gesprächspartner für Snowden und hakte mehrfach nach, ob der Whistleblower alle diese Dokumente selbst gelesen habe. “Ich habe alle Dokumente ausgewertet, die Teil des Archivs sind”, antwortete dieser ausweichend. Ob das heiße, dass er sie tatsächlich gelesen habe? Eine solche Aussage vermied Snowden mit der Formulierung, er wisse, was darin stehe. Das sei aber doch ein Unterschied?, fragte Oliver. Und Snowden: “Zu meiner Verteidigung, ich bearbeite da nichts mehr.”
Damit gab sich Oliver aber noch nicht zufrieden. Wenn Snowden “potenziell schädliche” Dokumente zugänglich mache, stehe er doch in der Verantwortung. Auch wenn diese zum Teil “inkompetent” bearbeitet würden. Damit bezog sich der Moderator auf ein von der New York Times veröffentlichtes Dokument. Diese enthielt Einzelheiten gegen al-Qaida gerichteter Maßnahmen der US-Regierung in Mossul, die die Zeitung nur schlecht unkenntlich machte. Snowden stimmte Oliver zu, dass die Bearbeitung der Dokumente ein Problem sei. Zudem sei Schaden durch “in böser Absicht” agierende Personen denkbar.
Snowden erklärte in dem Interview auch seine mit der Veröffentlichung der Dokumente verbundene Hoffnung, dass die US-Bürger sich mehr für ihre Privatsphäre interessieren würden. Oliver zeigte daraufhin eine Straßenumfrage. Diese ergab, dass viele Snowden entweder gar nicht kennen oder ihn für den Mann hinter Wikileaks – also Julian Assange – halten.
Oliver leitete daraus ab, dass die NSA-Überwachung den meisten US-Bürgern völlig egal sei. Währenddessen würden sie sich vielmehr darüber aufregen, dass der Geheimdienst auf private Nacktfotos zugreifen kann.
Um einen Bezug zwischen beiden Fällen herzustellen, ließ sich Oliver von Snowden erklären, ob und wie die NSA an solche Nacktbilder von Privatleuten kommen könne. Snowden erläuterte daraufhin unter anderem die Programme “PRISM” und “Upstream”, mit denen die NSA jahrelang auch Traffic zwischen Googles Rechenzentren abfing. Dies betreffe durchaus Bilder und E-Mails. Über Nacktbilder sagte er: “Das ist etwas, was in der NSA-Kultur als keine große Sache gesehen wird. Man sieht dort ja ständig irgendwelche Nacktbilder.”
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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