Nokia denkt offenbar über einen Verkauf des Kartendienstes Here nach. Das berichtet Bloomberg. Demnach will sich das Unternehmen aus Finnland in Zukunft auf das Netzwerkgeschäft fokussieren. Darüber hinaus helfe die Transaktion Nokia, ein besseres Schuldenrating zu erhalten.
Zu den Interessenten gehören der Fahrdienstvermittler Uber sowie mehrere Private-Equity-Firmen, schreibt Bloomberg und beruft sich dabei auf anonyme Quellen. Auch eine Gruppe deutscher Autohersteller gelte als potentieller Käufer. Noch in diesem Monat könnte es erste Kaufangebote gegeben.
Aus Nokias Bilanz geht hervor, dass die Kartensparte Here rund 2 Milliarden Euro wert sei, so der Bericht weiter. Seit 2008 sei damit der Wert deutlich gesunken. Nokia hatte damals noch 8,1 Milliarden Dollar für den US-Kartenanbieter Navteq gezahlt, aus dem Here hervorgegangen ist.
Früheren Berichten zufolge hatte Nokia versucht, das Kartengeschäft in Kombination mit der Handysparte an Microsoft zu verkaufen. Allerdings habe Nokia einen zu hohen Kaufpreis verlangt. Der Softwarekonzern aus Redmond entschied sich stattdessen die Here-Technologie für die Windows Phones und Windows-Geräte nur zu lizenzieren. Die Here-Kartendaten fließen auch in Microsofts eigenen Kartendienst Bing Maps ein.
Den Erlös aus dem Verkauf von Here könnte Nokia laut Bloomberg nutzen, um das Netzwerkgeschäft durch Akquisitionen gegen Alcatel Lucent zu stärken. Zudem wolle Nokia-CEO Rajeev Suri die Schuldenlast seines Unternehmens abbauen, um das derzeitige “Junk”-Rating zu verbessern.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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