Microsoft gliedert Open Tech wieder ein

Microsoft (Bild: Microsoft)

Voller Erfolg: Nach drei Jahren habe das Tochterunternehmen sämtliche Ziele erreicht. Open Tech sollte den Einsatz von Open Source bei Microsoft fördern. Der bisherige Chef Jean Paoli arbeitet künftig intern an Open Source weiter. Auch die anderen Stellen will der Konzern erhalten.

Die Open-Source-Tochter Open Technologies kehrt nach drei Jahren zum Mutterkonzern Microsoft zurück. Es begründet den Schritt damit, dass das Unternehmen alle selbst gesteckten Ziele erfüllt hat. Mit Open Tech sollte “Microsofts Investitionen in Offenheit einschließlich Interoperabilität, offener Standards und Open Source” gefördert werden.

“Open-Source-Technik und -Entwicklungspraktiken werden bei Microsoft zunehmend Mainstream”, heißt es im jetzigen Blog als Begründung, warum Open Tech nicht mehr benötigt wird. Etwa 70 Entwickler sollten damals dabei helfen, dass sich auch bei Microsoft die offene Technik durchsetzt. Jean Paoli, Chef von Open Tech, ist bekannt für seine Beträge zu Standardtechnologien.

Er trug maßgeblich dazu bei, dass die Auszeichnungssprache XML in Internet Explorer, Windows und Office Einzug hielt. Microsoft gliederte Open Tech in eine unabhängige Tochter aus, weil es hoffte auf diese Weise schneller voranzukommen, als wenn man interne Prozesse einrichte.

Jean Paoli (Bild: Microsoft)
John Paoli kümmert sich künftig bei Microsoft intern um Open Source. (Bild: Microsoft)

Seitdem hat sich tatsächlich vieles getan bei Microsoft. Beispielsweise gründete es vor einem Jahr die .NET Foundation. Diese kümmert sich um die Offenlegung großer Teile von .NET und anderer Microsoft-Techniken für Entwickler. Darüber hinaus kooperiert der Softwarekonzern verstärkt mit Open-Source-Firmen: etwa mit Hortonworks an Hadoop, mit Docker an Container-Management für Azure und Windows Server sowie mit Apache an einer Integration des Frameworks Storm in Azure.

Vor kurzem sagte Mark Russinovich, Chief Technology Officer für Azure, eine Offenlegung des Quelltexts von Windows sei theoretisch denkbar. Auch hat CEO Satya Nadella schon öffentlich Microsofts “Liebe” zu Linux bekundet.

Ein Sprecher erklärte auf Nachfrage durch ZDNet.com, es gebe keinerlei Kosteneinsparungen oder sonstigen finanziellen Gründe für die Entscheidung, Open Tech aufzulösen. Auch werde Microsoft keinen von dessen Angestellten entlassen.

Paolis Rolle werde es sein, “weiter offene Geschäftsstrategien bei Microsoft zu unterstützen, darunter das Microsoft Open Technology Programs Office und andere Entwicklungsinitiativen”, hieß es. Das erwähnte Open Technology Programs Office wird Teil der Developer Division sein. Seine Aufgaben und Zuständigkeiten wird Microsoft “in den nächsten Monaten” genauer definieren.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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