2 Millionen US-Nutzer bezahlen noch für 56k-Modem

Wir schreiben das Jahr 2015 und eine kleine Gruppe Internetnutzer verschließt die Augen vor Breitbandverbindungen. 2,1 Millionen Nutzer bezahlen monatlich 20 Dollar für eine Verbindungsgeschwindigkeit von 56 KBit/s. Das zeigt AOLs aktueller Quartalsbericht, schreibt CNET.com.

In Zeiten von Highspeed-Internet mutet dies merkwürdig an. Immerhin hat die Federal Communication Commission (FCC) in den USA erst im Januar definiert, was Breitband in den Vereinigten Staaten bedeutet – nämlich 25 MBit/s. Eine Studie des Pew Internet Research Project ergab im September 2013, dass über 70 Prozent der US-Amerikaner über Breitband verfügen. Da stellt sich die Frage, warum freiwillig mit 56k-Modem durch das Internet zu kriechen?

Eine Antwort liefert AOL auf Nachfrage von CNET leider nicht. Also lässt sich nur spekulieren, wer die Nutzer sind, die sich beim Surfen gerne Zeit lassen. Möglicherweise handelt es sich um ältere Mitbürger. Für sie ist wahrscheinlich der Preis attraktiv oder einfach die Tatsache, dass sie wissen wie es funktioniert.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Preis von 20 Dollar monatlich, die Obergrenze für manche Nutzer ist, die sie sich leisten können. In ihren Augen ist das Angebot von AOL das Beste. Vielleicht sind es aber auch Anwender, die in ihren Gewohnheiten gefangen sind oder sich einfach nicht für neue Technik interessieren. Sofern sich keiner der 2,1 Millionen Nutzer zu erkennen gibt, bleibt es ein Geheimnis.

Allerdings zahlen auch nicht alle AOL-Kunden mit 56k-Modem für den Dienst. Einige erhalten das Angebot kostenlos, weil sie vor Jahren damit gedroht haben, zur Konkurrenz zu wechseln. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur zufrieden mit ihrer Internetverbindung.

[mit Material von Chris Matyszczyk, CNET.com]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Industrie erwartet durch KI deutlichen Produktivitätsschub

Davon gehen laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber 2024“ acht von zehn Industrieunternehmen aus.

9 Stunden ago

HPE knackt mit Supercomputer Aurora erneut die Exascale-Schwelle

„Aurora“ läuft beim Argonne National Laboratory des US-Energieministeriums und hat auf 87 Prozent des Systems…

1 Tag ago

Exascale-Supercomputer JUPITER setzt Maßstäbe für Energieeffizienz

Europäischer Supercomputer JEDI kommt auf den ersten Platz in der Green500-Liste der energieeffizientesten Supercomputer.

1 Tag ago

Papierhersteller der digitalen Ära

Data Awakening: Huawei präsentierte beim Innovative Data Infrastructure Forum 2024 in Berlin neue, auf KI…

3 Tagen ago

Cyberangriffe bedrohen die Demokratie

Um ihre Verteidigung zu stärken, müssen Staaten und Unternehmen sicherstellen, dass KRITIS-Betreiber nicht nur die…

5 Tagen ago

Kritische Infrastruktur: BSI-Zahlen zur Robustheit

Reichen die Sicherheitsvorkehrungen der KRITIS-Betreiber bereits aus? Das BSI liefert dazu Kennzahlen auf einer neuen…

6 Tagen ago