Cyberkriminelle greifen KfZ-Zulassungsstellen an

Hacker (Bild: Shutterstock)

Die Angreifer haben das Internetmodul “Kfz-Wunschkennzeichen” in Hessen und Rheinland-Pfalz attackiert. Die Aktionen fanden bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag statt. Mittlerweile ermittelt das Landeskriminalamt Hessen in dem Fall.

In der Nacht von Sonntag auf Montag haben Unbekannte einen Angriff auf die KfZ-Zulassungsstellen in Hessen und Rheinland-Pfalz gestartet. Das berichtet HR Online. Demnach legte die Attacke die gesamte Technik in 23 der 25 Zulassungsstellen in Hessen lahm. In Rheinland-Pfalz betraf der Angriff alle 39 KfZ-Behörden. Dem SWR zufolge mussten sämtliche Server abgeschaltet werden.

Der Angriff sei über das Internetmodul “Kfz-Wunschkennzeichen” erfolgt, erklärte ein Sprecher des in Rheinland-Pfalz und Hessen tätigen kommunalen IT-Dienstleisters Ekom21 dem SWR.

Die ersten Zulassungsstellen in Rheinland-Pfalz konnten erst im Laufe des Montagnachmittags die Arbeit wieder aufnehmen. Ab Dienstag sollen sämtliche KfZ-Behörden wieder arbeiten können, teilte der für die Behörden-EDV in Rheinland-Pfalz zuständige Landesbetrieb Daten und Information (LDI) mit. Die hessischen Einrichtungen konnten die Techniker bereits am gestrigen Nachmittag wieder instand setzen.

Sicherheit (Bild: Shutterstock)Allerdings bleibt in beiden Bundesländern der Dienst für Wunschkennzeichen vorerst deaktiviert. Die seit Samstag im System hinterlegten Reservierungen konnten dem LDI zufolge nicht mehr hergestellt werden. Bislang ist nicht bekannt, ob die Angreifer auch Daten von Kfz-Haltern entwendeten.

Informationen zu den Hintermännern des Angriffs liegen ebenfalls noch nicht vor. Auch wie sie auf die Systeme zugreifen konnten, müssen die Ermittler noch herausfinden. Das Landeskriminalamt in Wiesbaden hat in Absprache mit den Behörden in Rheinland-Pfalz die Ermittlungen aufgenommen. Laut SWR wurde auch das Kompetenzzentrum des Landes Hessen für Cybersicherheit eingeschaltet.

Behörden und Ämter seien ein beliebtes Angriffsziel, sagte Stephan Kohzer, Sprecher des Bundesamts für Sicherheit und der Informationstechnik (BSI), dem SWR. Dort registriere man täglich rund 3500 Angriffe auf das Regierungsnetz. Im vergangenen Jahr seien zudem täglich 15 bis 20 Angriffe entdeckt worden, die nur durch besondere Schutzmaßnahmen erkannt worden seien.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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