US-Behörden wollen von Reisenden Social-Media-Konten abfragen

US-Zoll und US-Heimatschutzministerium planen, künftig eine Überprüfung der Social-Media-Konten von Personen, die in die USA einreisen. Das geht aus einer im Amtsblatt der US-Regierung, dem Federal Register, veröffentlichten Notiz hervor. Die Social-Media-Daten sollen unter anderem mit dem ESTA-Formular (Electronic System for Travel Authorization) abgefragt werden. Dies kann von Bürgern von 38 Ländern, darunter auch Deutschland, Österreich und der Schweiz, vor Antritt der Reise in die USA ausgefüllt werden, um einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ohne Visum zu ermöglichen.

Der Notiz im Federal Register zufolge soll auch dort der Punkt “Bitte geben Sie Informationen zu Ihrer Online-Präsenz – Anbieter/Plattform – ihre Bezeichnung in Sozialen Medien ein”, hinzugefügt werden. Die Frage muss den Plänen zufolge aber nicht verpflichtend beantwortet werden. “Die Sammlung von Social-Media-Daten verbessert vorhandene Ermittlungsverfahren und gibt dem Heimatschutz mehr Klarheit über mögliche gefährliche Aktivitäten und Verbindungen”, wird der Schritt in der Notiz begründet.

Ob die Abfrage von Social-Media-Konten vor Einreise in die USA tatsächlich eingeführt wird, ist noch nicht klar. Mit einer Veröffentlichung im Amtsblatt wird unter anderem das Ziel verfolgt, Kommentare zu einem geplanten Vorhaben einzuholen. Dafür sind 60 Tage vorgesehen.

Die Behörden schätzen, dass für die Verarbeitung der so abgefragten Daten pro Jahr über 300 Millionen Dollar aufgewendet werden müssen. Betroffen wären pro Jahr etwa 32 Millionen Reisende, die die Vereinigten Staaten besuchen und im Rahmend es Besuchs entweder das ESTA-Formular oder ein sogenanntes I-94-Formular ausfüllen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Redaktion

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

22 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

22 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

3 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

5 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

6 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago