Dirk Häußermann

ist Geschäftsführer EMEA Central bei Informatica.

Big Data – Wie Sie Daten zum Leben erwecken

Wie können Unternehmen auf den Big-Data-Zug aufspringen? silicon.de-Blogger Dirk Häußermann legt neun Aspekte dar, die Unternehmen beachten sollten, um von den innovativen Entwicklungen im Big-Data-Bereich zu profitieren und neue Möglichkeiten zu entdecken – Neustart? Nein, lediglich eine Wiederbelebung – denn der Kern, die Daten, sind schon da.

Nun aber mal ehrlich Big Data oder Daten jeden Formats, Größe oder Form sind nicht mehr als eine Menge digitaler Bits, die den Speicherplatz auf Laufwerken belegen. Um einen echten Nutzen aus den Daten ziehen zu können, müssen Daten innerhalb des Unternehmens und für die Endnutzer zugänglich sein, damit relevante Informationen schnell herausgefiltert, zusammentragen und verwendet werden können. Kurz: Daten müssen zum Leben erweckt werden!

Viele Unternehmen stehen noch am Anfang der Big-Data-Reise und beginnen erst langsam, die vielseitigen Möglichkeiten und Nutzen von Big Data für ihr Unternehmen zu entdecken. Gerade in einer Zeit, in der Daten sich im Petabytebereich bewegen, geht es um mehr als nur Technologie. Es geht darum, disruptive Entwicklungen und die damit entstehenden neuen Möglichkeiten für sich zu nutzen.

Wie können Unternehmen auf den Zug aufspringen? Es gibt neun Aspekte, die Unternehmen beachten sollten, um von diesen innovativen Entwicklungen zu profitieren und neue Möglichkeiten zu entdecken – Neustart? Nein, lediglich eine Wiederbelebung – denn der Kern, die Daten, sind schon da.

1. “Daten” sind keine “Informationen”
Viele Leute glauben, dass die Daten selbst ein wertvolles Gut darstellen. Wenn das so stimmt, dann wäre es jedoch wie Öl direkt aus dem Boden zu nehmen und es direkt an der Tankstelle verkaufen zu wollen. So einfach ist es ja dann doch nicht. Denn das Öl muss verarbeitet, verfeinert und zur Auslieferung verpackt und für den Versand sowie zur Präsentation eine einheitliche Hülle bekommen. Um schließlich der Information einen Wert zu geben, muss sie eine Geschichte erzählen.

2. Machen Sie Daten innerhalb des Unternehmens verfügbar
Big Data – wie jede Art von Daten – neigen dazu, ganz natürlich in Silos in verschiedensten Abteilungen innerhalb des Unternehmens zu verschwinden. Seit vielen Jahren versucht man schon, diese Silos zu beseitigen und eine einzige einheitliche Übersicht über alle relevanten Daten zu ermöglichen. Inzwischen ist das machbar – durch einen einheitlichen Service Layer. Denken Sie an all die verschiedenen Ansätze der letzten Jahre: Service Oriented Architecture, Data Virtualization und Search Virtualization. Egal welchen Ansatz Sie wählen, der Schlüssel zum Erfolg liegt in der unternehmensweiten Verfügbarkeit der Daten.

3. Treiben Sie Innovationen durch Analytics voran
Big Data Analytics ermöglicht es Endanwendern, Fragen zu stellen und Optionen zu prüfen, die innerhalb von standardisierten, relationalen Datenumgebungen bisher nicht möglich waren.

4. Motivieren Sie Datennutzer zum kritischen Denken
Geschäftsanwender haben leistungsfähige Werkzeuge zur Verfügung und Zugriff auf Informationen, auf die sie bisher nicht zugreifen konnten. Aktuell ist es wichtiger als jemals zuvor, sich bewusst zu sein, woher die Informationen stammen sowie über den Kontext und andere potenzielle Quellen, die nicht im Datenstrom des Unternehmens abgedeckt sind.

5. Entwickeln Sie analytische Fähigkeiten
Studien, die wir in Kooperation mit Unisphere Research durchgeführt haben, belegen, dass nicht einmal zehn Prozent der Unternehmen großflächiges Self-Service BI anbieten. Das muss geändert werden! Jeder arbeitet mit Informationen und Daten, jeder muss die Auswirkungen der Daten und Informationen, mit denen gearbeitet wird, verstehen.

6. Promoten Sie Self-Service
Analytische Kapazitäten sollten auf Self-Service-Basis bereitgestellt werden. Endanwender sind es gewohnt, dass ihnen Informationen in Google-Geschwindigkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Prozesse, die sie bei der Arbeit erleben – beispielsweise bei der Anforderung von Reports bei der IT-Abteilung oder bei Rückfragen – scheinen im Vergleich rückschrittlich und frustrierend.

7. Visualisieren Sie
Ja, die grafische Darstellung von Daten gibt es nun schon seit über zehn Jahren. Aber heutzutage gibt es moderne Werkzeuge zur Front-End-Visualisierung, die Datenpunkte in visuelle Grafiken konvertieren, anhand derer Anwender innerhalb weniger Sekunden Anomalien oder Trends erkennen können.

8. Werden Sie mobil
Fast jeder besitzt mittlerweile ein mobiles Endgerät, mit denen sie von überall aus auf Daten zugreifen können. Nun ist es möglich, Analytics anzubieten – vom Key Performance Marketing über Drill-Down Navigation und Datenauswahl bis hin zum Filtern von Daten und Alerts.

9. Nutzen Sie soziale Technologien.
Es gibt zwei Arten, Big Data Analytics und Social Media zu betrachten. Erstens, gibt es die Daten aus sozialen Medien. BI und analytische Leistungen würden ein großes Puzzleteil des Großen und Ganzen vernachlässigen, wenn sie nicht die Informationen aus sozialen Medien berücksichtigen würden, die durch das Unternehmen schwirren. Dies umfasst die Stimmungsanalyse und andere Anwendungen, um die Interaktionen auf externen Social Media-Seiten zu überwachen sowie die Reaktionen auf neue Produkte zu identifizieren oder Kundenanforderungen vorherzusehen. Aber es gibt auch einen kollaborativen Aspekt: die Möglichkeit, Einblicke und Entdeckungen mit Kollegen und Partnern zu teilen. Prinzipiell benötigt man eine Mischung aus beidem, um die Informationen aus den vorhandenen Daten effektiv zu nutzen.