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Amazon setzt künftig auf HTML5-Werbung statt auf Flash

Zum 1. September wird Amazon keine Flash-basierten Anzeigen mehr auf amazon.com ausliefern. Es reagiert mit dieser Maßnahme auf den Boykott des Formats durch zahlreiche Desktop-Browser-Anbieter. Ob das auch für Amazons internationale Angebote wie den deutschen Ableger amazon.de gilt, ist bislang nicht bekannt.

Anstelle von Flash-Anzeigen akzeptiert es dann nur noch statische Werbung wie Bilder sowie HTML-Formate. Die Richtlinien liefern dazu eine Reihe von Vorschriften und Besonderheiten.

“Der Grund sind jüngste Änderungen in den Browser-Einstellungen von Google Chrome und bestehende Browser-Einstellungen in Mozilla Firefox und Apple Safari, die Flash-Inhalte auf Webseiten einschränken”, heißt es in Amazons aktualisierten Werberichtlinien. Diese Änderung stellt sicher, dass Kunden weiter ein positives, einheitliches Erlebnis auf Amazon haben und dass Anzeigen überall auf der Site optimal dargestellt werden.”

Google hatte Anfang Juni ein Verfahren angekündigt, mit dem Chrome “unwichtige” Flash-Dateien standardmäßig pausieren kann. “Unwichtig” sind hierbei nicht zentrale Videos wie Anzeigen. Als “wichtig” bewertet werden hingegen in den Haupttext eingebettete Youtube-Videos. Als Grund für den Verzicht auf Adobes Format nannte es Stromersparnis bei Mobilgeräten, meist werden jedoch Sicherheitserwägungen geltend gemacht, wenn es um Flash geht.

Überdies blockierten Google und Mozilla letzten Monat zeitweise den Flash Player, nachdem drei ungepatchte Lücken bekannt wurden, die dann auch tatsächlich zu Kampagnen mit bösartiger Werbung (Malvertising) führten. Damals forderte Facebooks Sicherheitschef Alex Stamos Adobe auf, den Flash Player endgültig einzustellen.

Dieses Jahr hat Mozilla auch schon über Fortschritte seiner Technik Shumway berichtet, die Flash ersetzen könnte. Sie ist in der Nightly-Version enthalten, wo sie seit Februar testweise Amazon-Flash-Videos abspielen kann.

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Alternativen für Reader, Photoshop & Co.

Der Flash-Player ist am Ende. Zum Glück, denn er ist ein Einfallstor für Trojaner und Hacker, und mit HTML5 gibt es einen passenden Ersatz. Doch ein Leben ganz ohne Adobe? Ohne Reader? Ohne Photoshop? Es ist möglich – mit Programmen, die dazu noch kostenlos sind.

Die Online-Werbeindustrie hat – auch aufgrund des Drucks durch die Browserhersteller – längst mit dem Wechsel von Flash zu HTML5 begonnen, wie Digiday anmerkt. Das Internet Advertising Bureau (IAB) hat gerade einen damit erstellten Entwurf eines Werbekonzepts vorgelegt. Aaron Wood, Director der AOL Premium Experiences und zugleich in der IAB Display Creative Working Group aktiv, sagt: “HTML5 entwickelt sich schnell zum Standard für fesselnde Anzeigen, die auf unterschiedlichen Geräten funktionieren.” Daher habe man im Zuge einer Kooperation führender Technikunternehmen Richtlinien kreiert.

Google als prominenter Verfechter von HTML ist da bereits einen Schritt weiter: Im Februar stellte seine Tochter AdWords ein Tool vor, das Flash-Anzeigen in HTML5 umwandelt – was in vielen Fällen automatisiert geschieht. Die wenigsten Mobilgeräte unterstützen heute Flash – sie sorgen aber zugleich für immer mehr Werbeaufkommen. Google hatte ein solches Werkzeug vergangenen Oktober angekündigt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Rainer Schneider

Zwischen September 2013 und Juni 2016 war Rainer zunächst als Volontär udn später als Redakteur hauptsächlich für ITespresso im Einsatz, schrieb aber gerne auch Artikel für silicon.de und ZDNet. Schwerpunkte waren IT-Security und Mobile.

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