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Europäer werfen Telefon bald in die Ecke

Erstmals seit der Erfindung des Telefons und der breiten Nutzung von Ferngesprächen ist die Zahl der Gesprächsminuten in Europa zurückgegangen. Damit ist der Jahrhundert-Trend der stetig wachsenden Telefonnutzung bald zu Ende, prognostizieren die Marktforscher von Yankee Group unter Berufung auf Zahlen aus Großbritannien und Frankreich.

Da nur die Regulierungsbehörden dieser Länder bereits über verlässliche Zahlen hierüber verfügen, konnten andere europäische Länder nicht berücksichtigt werden, allerdings sei die Analyse “symptomatisch für West- und Zentraleuropa”, heißt es. Im vierten Quartal des Jahres 2001 beispielsweise sei in den beiden Ländern ein bisheriger Höhepunkt mit 55,3 Milliarden Gesprächsminuten über mobile und feste Netze erreicht gewesen. Ein Absinken dieser Rate um 0,5 bis eine Milliarde im Jahr sei nun zu beobachten und werde, so die Analysten, weiter anhalten.

Auch wenn die Studienautoren davon ausgehen, dass die TK-Landschaft eine der lukrativsten im Techniksektor bleiben wird, so malen sie doch ein düsteres Bild gerade für Festnetzanbieter. Aufgrund der abnehmenden Gesprächsminuten – die im drahtgebundenen Bereich stärker sei als im mobilen, aber auch dort den gleichen Weg gehen werde – soll der Gesamtmarkt in Europa im Jahr 2007 nur noch 41 Milliarden Euro schwer sein. Im Jahr 2002 waren es trotz Worldcom-Enttäuschung noch 57 Milliarden Euro.

Die Analysten raten den alteingesessenen TK-Gesellschaften wie auch den Neuankömmlingen dazu, von einer bisher verfolgten rein preisbetonten Kampfweise abzugehen. Der Umsatz der Zukunft, so die Yankee Group, werde mit innovativen Diensten gemacht, die die Kunden wieder mehr ans Telefon binden könnten. Produktpakete wie “All you can speak”-Angebote, die bereits in den USA gang und gäbe sind, könnten helfen.

Silicon-Redaktion

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