Microsoft gibt sich das Gepräge vom liberalen Open-Source-Anhänger. Nach der erstmaligen Veröffentlichung von Quellcode einer Microsoft-Software im April, hat der Open-Source-Rivale nun bereits zum zweiten Mal teilweise den Quellcode einer Software freigegeben. Dabei handelt es sich um die Windows Template Library (WTL), die in diesen Tagen bei SourceForge, einem Open-Source-Dienstleister, unter der General Public License (GPL) veröffentlicht wurde.
Das Leitmotiv für die Freizügigkeit besteht nach Angaben von Microsoft darin, dem Anwender die Option zu geben, Sicherheitsprozesse eigenständig zu verbessern. Durch die Offenlegung der Software haben Entwickler somit künftig die Möglichkeit, den Quellcode zu verändern und die Virenabwehr zu optimieren. Die Redmonder hoffen durch dieses ‘Shared-Source-Prinzip’ zu ihren Nutzern zu lernen und wollen neugewonnene Erfahrungen in künftige Geschäftsprozesse einbringen.
Microsoft hatte bereits im April das Programm ‘Windows Installer XML’ unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Mit der jetzt erfolgten zweiten Veröffentlichung zeichnet sich offenbar ein Wandel in der Unternehmensstrategie ab. Microsoft schlägt scheinbar völlig neue Wege in Richtung Open-Source-Bewegung ein, der das Unternehmen eher feindlich gegenübersteht. Auch in Zukunft wollen die Redmonder mit SourceForge zusammenarbeiten und ihre Hüllen weiter fallen lassen, heißt es.
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