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Linux verstößt gegen 283 Patente

Linux nutzt 283 fremde Patente, 27 davon sind im Besitz von Microsoft. Das hat eine Studie von ‘Open Source Risk Management’ (OSRM) ergeben. Das Unternehmen bietet seinen Kunden für 150.000 Dollar eine Art Rechtschutzversicherung für den Fall, dass sie wegen der Verwendung von Linux verklagt werden. Die Schadenssumme wird ab 2005 bis 5 Millionen Dollar gedeckt. Durchgeführt hat die Untersuchung Dan Ravicher, der Gründer der Bürgerrechtsbewegung Public Patent Foundation (PUBPAT).
Doch nicht alle Patente müssen Linux gefährlich werden, wie OSRM mitteilte. Rund 100 Patente halten Linux-Unterstützer. So besitzt IBM 60, Hewlett-Packard 20 und Intel 11 Patente, die durch die Kernel-Versionen 2.4 und 2.6 genutzt werden. Veröffentlichen will Ravicher seine Ergebnisse aber nicht. Das würde seiner Ansicht nach bedeuten, die Entwickler-Gemeinde zu hintergehen. “Wenn jemand wirklich wissen will, welche Patente verletzt werden, dann soll er doch selbst nachforschen.”

OSRM unterstützt selbst aktiv die Open-Source-Bewegung. So findet sich zum Beispiel Pamela Jones auf der Lohnliste der Versicherung. Jones ist die Betreiberin der Webseite ‘Groklaw’ und dokumentiert dort jedes Detail der verschiedenen Klagen von SCO. “Mehr Linux-User bedeuten für uns einen größeren Markt”, erklärte Ravicher.

Die 283 Patente, die Ravicher recherchiert hat, stellen eine potentielle Bedrohung für Linux dar. Doch ist bis jetzt noch nicht geklärt, ob und in wie weit, tatsächlich auch vor Gericht Verletzungen von Patenten festgestellt werden. “Rund die Hälfte aller Patente zerfallen erfahrungsgemäß vor Gericht”, fügt Ravicher an.

Silicon-Redaktion

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