Categories: SoftwareUnternehmen

Opentext lernt Digital Asset Management

Mit dem Zukauf des offenbar letzten größeren Herstellers für Digital Asset Management (DAM), Artesia, will sich der kauffreudige Content-Management-Anbieter Opentext neu positionieren. Der kanadische Hersteller von Unternehmenssoftware will die Produkte des kleineren Anbieters in die eigene Palette einbauen und somit den Kunden bessere Lösungen für die Integration von verschiedenen Medienformaten bieten. Analysten halten dies für einen klugen Schritt für Opentext.
Doch der DAM-Markt sieht nun deutlich anders aus, sagt beispielsweise Alan Pelz-Sharpe, Vice President des Bereichs Software & Services beim Beratungsunternehmen Ovum. Der Kauf schließe das Kapitel Digital Asset Management für den Softwaremarkt, da Artesia marktbestimmend gewesen sei. Allerdings sagt er auch, dass sich DAM wiederholt als Eintagsfliege erwiesen hätte. Hochherzige Versprechungen und ein etwas zu freundlicher Blick auf das, was DAM tatsächlich kann, hätten dem Sektor nichts eingebracht. Heute rechnet er das gesamte weltweit verkaufte Volumen an Lizenzen auf weniger als 100 Millionen Dollar, was den Markt verschwindend klein macht. DAM, das seiner Ansicht nach einen ganz normalen Konsolidierungsweg beschritten hat, sieht er künftig nur noch als Add-on bei Produkten für das Information Lifecycle Management.

Ein Problem der Hersteller sei immer gewesen, dass sich das für Rich Media Content hervorragend geeignete DAM vor allem in Hollywood und bei Filmprojekten einsetzen ließ. “Aber diese Erste-Klasse-Kunden aus Hollywood waren selten bereit, die erforderlichen Preise zu zahlen und sobald sich die Firmen bewusst geworden waren, dass sich so keine Milliarden verdienen ließen, war das Menetekel bereits an die Wand geschrieben”, sagt Pelz-Sharpe. Daher bewertet er den Kauf auch als eine Art von Wiederbelebungsmaßnahme für die Technik. Dieser bescheinigt er schließlich eine große Zukunft, den Markt für die Verwaltung von Rich Media Content sieht er eindeutig wachsen.

In den Händen von Firmen wie Opentext lasse sich aber die Technik besser bepreisen und aggressiver vermarkten. “Verkauft wird dann an alle, die die Technik brauchen oder sich dafür interessieren”, sagt er. Und für Opentext bedeute dies auch, dass sie sich nun mit der respektierten Marke Artesia im Gepäck viel deutlicher gegen das EMC/Documentum-Kongolmerat behaupten können. Diese Zwei hatten sich schließlich vor zwei Jahren schon einen DAM-Anbieter, Bulldog, geschnappt.

Lesen Sie auch : CRM: Die Qual der Wahl
Silicon-Redaktion

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

4 Tagen ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

4 Tagen ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

4 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

5 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

5 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

5 Tagen ago