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Erfolgreiche Firmen werfen die BWL-Regeln auf den Müll

Statt auf neue Schulungskonzepte setzen außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmen vorwiegend auf die Förderung von Talenten. Der Grund: Unternehmen können sich in hart umkämpften, dynamischen Märkten nur durch Ausnahmeleistungen vom Wettbewerb abheben. Und dafür wiederum brauchen sie Mitarbeiter mit speziellen Talenten, so die Marktkenner des Beratungshauses Detecon International.
Als weiteres Merkmal extrem erfolgreicher und stabiler Unternehmen haben sie ein offenes kreatives Klima mit viel Eigenverantwortung des Einzelnen ausgemacht.  Zweistelliges Wachstum trotz angespannter Wirtschaftslage, hohe Innovationsfähigkeit und Flexibilität sowie überdurchschnittlich engagierte Mitarbeiter – das sind Aspekte, die demnach Höchstleister auszeichnen.

“Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen mit Spitzenleistungen gerade deshalb so erfolgreich sind, weil sie bewährte betriebswirtschaftliche Methoden außer Acht lassen”, erklärt Matthias Wiemeyer, Consultant bei Detecon International und Mit-Autor der Studie. “Betrachtet man mehrere dieser Unternehmen, lassen sich jedoch bestimmte Führungs- und Organisationsprinzipien erkennen, die allen Höchstleistern gemein sind.”

Außerdem sei weniger das Wissen denn das Können, also die praktische Anwendung des Gelernten, entscheidend. Höchstleister versuchen daher gezielt, Talente gewinnbringend für ihr Unternehmen einzusetzen. “Bekannt ist dieses Prinzip aus dem Sport”, so Wiemeyer. “Auch hier sind Trainingsfleiß und Taktik nur die halbe Miete. Ohne Talent schafft es selten jemand auf das Treppchen.”

Dass diese Vorgehensweise sich auch für Unternehmen eignet, zeige Nokia Networks: Bei der Führungskräfte-Auswahl stellt der Netzbetreiber die Bewerber vor ein aktuell zu lösendes Problem. Wer mit dem besten und kreativsten Konzept aufwarten kann, zeigt dadurch sein Talent und macht das Rennen. Ausbildung und bisherige Karriere spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Und wie bleibt die Motivation bei Höchstleistungen erhalten, und zwar dauerhaft? Auch dafür hat Detecon ein Rezept: Regelmäßiger Nachschub an neuen anspruchsvollen Aufgaben. Er rät davon ab, die Talente mit finanziellen Anreizen zu halten – das sei zu altbacken und ziehe nicht mehr. Ideelle Werte sollten eher im Mittelpunkt des Unternehmensalltags stehen, Werte, mit denen sich die Höchstleister im Unternehmen identifizieren können und die trotz sich verändernden Marktsituationen gleich bleiben und Stabilität verheißen. Bei Detecon selbst soll diese Methode im Selbstversuch funktioniert haben.

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Silicon-Redaktion

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