IBM lehrt Intel das Fürchten

Seit vier Jahren entwickelt IBM zusammen mit Sony und Toshiba an ‘Cell’, einer neuen Chip-Architektur. Die CPUs sollen ab 2006 auch in Consumer-Geräten wie hochauflösenden Fernsehgeräten (HDTV) oder der neuen Playstation von Sony zu finden sein. Dementsprechend ist die Architektur vor allem für Multimedia ausgelegt.
IBM und Sony haben zusammen rund 400 Millionen Dollar in die Entwicklung der Architektur investiert. Von Sony kamen dann zusätzlich über 300 Millionen für die Chip-Fabrikation in East Fishkill, einer der Halbleiter-Produktionsstätten von IBM. Toshiba und Sony werden diese Architektur auch für HDTV und den ‘Home-Server für Breitband-Inhalte’ von Sony verwenden.

IBM und Sony haben jetzt einen Workstation-Prototyp mit dem neuen Chip vorgestellt. Die Hersteller rechnen, dass in einem Rack zusammengefasste Workstations bis zu 16 Teraflops erreichen können. Da der Chip parallel-Processing-fähig ist kann auch ein Cell-Cluster verschiedene Aufgaben gleichzeitig erledigen und auch sehr große Datenmengen prozessieren. Die Workstation richtet sich daher auch vor allem an Hersteller von digitalen Multimedia-Inhalten.

Damit betritt IBM einen Markt, den bislang vor allem Intel anvisiert hatte: das Digitale Zuhause. Schließlich sei es nur logisch, alle digitalen Inhalte in einem Haushalt unter einen Hut zu bringen, erklärte ein Intel-Sprecher und dementsprechend investiert der Chipgigant auch in diesem Bereich.

Analysten erklärten jedoch, dass Intel separate Prozessoren für verschiedene Anwendungen einsetzen muss. IBM löst dieses Problem mit der neuen Architektur offenbar auf. IBMs Power-Architektur-basierte Cell-CPUs sind ein so genanntes ‘System on a Chip’ (SoC), dass heißt, sie integrieren neben einem 64-Bit-Kern kleine Co-Prozessoren auf einem Stück Silizium. Diese teilen sich verschiedene Aufgaben. Gerüchten zufolge könnte auch Microsoft sich für die X-Box einen anderen Hersteller als Intel suchen und möglicherweise steht auf einer der kommenden Versionen der Spieleconsole “IBM inside”.

Silicon-Redaktion

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