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Alternativen zu alternativen Browsern

‘Amaya’, ‘BrowseX’ und ‘Ghostzilla’ sind alternative Browser, die vermutlich noch etwas Zeit brauchen, um auf das Niveau des ‘Firefox’ heranzureifen. Jedoch haben auch sie ihre Stärken und bieten interessante Features, die vielleicht eine genauere Betrachtung verdienen.

BrowseX könnte vor allem für Freunde antiquierter Hardware interessant sein. Auf einem 386 in einem ‘X Window’ benötigt die Software lediglich 12 MB RAM (Random Access Memory). Auch auf neueren Plattformen ist der Browser mit Mail- und Chat-Funktionen recht spartanisch. Die Version 2.0.0 kann in einem 3.8 MB-Paket für Windows und Linux heruntergeladen werden. Vor Seiten, die mit vielen bunten und bewegten Bilder ausstaffiert sind, streckt die freie Software jedoch die Waffen. Auch mit manchem textlastigen Angebot hat der Browser bei der Darstellung zu kämpfen.

Mit dem Amaya lädt man sich nicht nur einen Browser herunter, sondern auch ein Tool, “das der originalen Vision des Webs nahe kommt, als Ort der Zusammenarbeit und nicht als Publikationsmedium, das nur in eine Richtung funktioniert”, wie auf der Website des Projektes zu lesen ist. Mit dem Werkzeug lassen sich Dokumente direkt im Web erstellen und aktualisieren. Das Projekt wurde 1996 ins Leben gerufen, “um möglichst viele W3C-Technologien (World Wide Web Consortium) zu integrieren”.

Neben Support für XML, XHTML, SVG und MathML lassen sich über ein Tool auch Anmerkungen zu Websites erstellen. Noch werden diese Memos lokal auf dem Rechner gespeichert, doch sei auch so etwas wie ein ‘Annotation Server’ denkbar, so dass auf einer Website für alle sichtbar jeder Nutzer eine Anmerkung, etwa zu einem Produkt, hinterlassen kann.

‘Ghostzilla’ basiert auf dem Mozilla-Browser und ist daher auch technisch vergleichbar. Bei der Benutzeroberfläche des Browsers hat allerdings jemand wirklich mitgedacht: Die Websites werden im Gewand einer Office-Anwendung dargestellt. Der neugierige Kollege, der einem über die Schulter blickt, wähnt den Mitarbeiter bei der Arbeit an einem Word-Dokument. Zudem blendet Ghostzilla je nach ‘Hiding-Level’ Grafiken aus. Dafür muss der Anwender zunächst eine Anwendung öffnen und dann den Ghostzilla starten. Der lädt den Webinhalt beispielsweise im Rahmen von Outlook. Ist Gefahr in Verzug, bewegt man einfach den Mauszeiger von dem Browser und die Anwendung minimiert sich. Auf der Seite des Projektes selbst finden sich Einsatzgebiete für die Software: “Verstecken vor dem Boss und Mitarbeitern. Keine gute Idee.” Oder aber auch als Überlebensstrategie für endlose Meetings soll der 9,2 MB große Download sorgen. Jedoch warnen die Entwickler davor, den Spaß zu weit zu treiben. In den Logfiles hinterlässt der Tarn-Browser die gleichen Spuren wie der große Bruder Mozilla.

Silicon-Redaktion

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