Während Larry Ellison, der Chef von Oracle, SAP als Feind Nummer eins auserkoren hat, schafft die SAP Fakten. Ein neues Abwerbungs-Programm soll die möglicherweise verunsicherten Kunden des übernommenen ERP-Spezialisten (Enterprise Resource Planning), Peoplesoft, zu dem Walldorfer Spezialisten für Business-Software führen.
Vor allem in den USA, dem Heimatmarkt von Oracle, ist dieses Programm den Kaliforniern ein Dorn im Auge. Das Programm ‘Safe Passage’ war bisher nur für Kunden gedacht, die neben SAP-Software auch in größerem Maßstab Peoplesoft und die zu Peoplesoft gehörenden Produkte von J.D.Edwards einsetzen. Sie konnten ihre Betriebskosten bei SAP deutlich reduzieren, was den Wechsel auf die badische Softwarelandschaft erleichtern sollte.
Jetzt hat der Konzern diese Vorteile auch auf Kunden ausgeweitet, die nebenher Oracle-Kunden sind – ganz generell. Davon dürfte es Branchenschätzungen zufolge viele geben, weil Oracle bei den Datenbanken führt, während SAP bei Business-Software von Personalfragen über die Supply Chain bis hin zu Business-Prozessen als führend gilt. Ellison fährt einstweilen fort, SAP nicht als Folge von Buchstaben, sondern zusammengezogen “sap” – englisch für “Gimpel, Einfaltspinsel” – auszusprechen. Er setzt auf Firmenzukäufe um das heimische Territorium zu behalten. Der Kauf von Retek ist so eine Sache, die die offene Konkurrenz zwischen SAP und Oracle zutage brachte.
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