Microsofts Absicht, dem freien ‘Open Document Format’ (ODF) ein eigenes ‘offenes’ Format für Bürosoftware entgegenzusetzen, ist auf Kritik gestoßen. Er zweifele daran, dass das angekündigte Format ‘Office Open XML’ (OOXML) wirklich offen sei, sagte Garry Barnett, Analyst beim Marktforscher Ovum. Das sei ein taktischer Schritt von Microsoft, um einem proprietären Format den Anschein von Offenheit zu verleihen.
Redmond behalte die Kontrolle über das Format und könne es ganz nach eigenem Gusto ändern – was dem Hersteller gegenüber den Mitbewerbern einen Vorsprung verschaffe. “Das Open Document Format ist dagegen ein wirklich offenes Format, es wird völlig transparent verwaltet”, so Barnett. Ein Unternehmen, das es mit offenen Standards ernst nehme, brauche bloß dieses Format zu unterstützen.
Microsoft versuche, sein Monopol bei der Bürosoftware in das XML-Zeitalter hinüberzuretten, kommentierte Mark Taylor, Executive Director des Open Source Consortium. “Wenn OOXML genau so offen ist wie ODF, welchen Vorteil hat dann Microsoft davon?”
Andere Anmerkungen fielen weniger kritisch aus. Es sei “großartig”, dass die jüngsten Diskussionen Microsoft dazu bewogen hätten, offener zu werden, hieß es von James Governor, Analyst beim Marktforscher RedMonk. Unklar sei jedoch, ob die von der Ecma bestätigten Standards den Bestimmungen der GPL (General Public Lizenz) entsprächen oder nicht, so Governor. Die Ecma ist ein Standardisierungsgremium von Hardware-Herstellern – Microsoft hatte OOXML dort am 21. November eingereicht.
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