Etwa 1000 IBM-Mitarbeiter werden künftig nichts anderes tun, als sich mit Master Data Management (MDM) zu beschäftigen. Das teilte der Konzern jetzt mit. Damit will sich IBM als Hersteller komplexer Software profilieren. Schließlich ist MDM eine Lösung, die Daten aus verschiedenen Quellen aufbereitet, in die richtige Beziehung zueinander setzt und abgleicht, damit die in Datenbanken gefundenen Informationen immer auf dem neuesten Stand und relevant sind.
Sind sie es nicht, kann beispielsweise eine in der Kundendatenbank fehlende Stelle zwischen einem Vor- und Nachnamen zwar peinlich sein; aber richtig teuer wird es für ein Unternehmen, wenn dasselbe in einer Buchungs-Zahlenreihe passiert. Wenn nun noch die Datensätze aus der einen Umgebung nicht über Vorgänge an anderer Stelle informiert sind, kann teures Chaos ausbrechen. Einer der Wege, so etwas zu vermeiden, führt über den Einsatz von MDM. Hersteller, die sich in diesem Bereich tummeln, heißen Tibco oder Hyperion. Aber auch SAPs Plattform ‘Netweaver’ soll MDM beherrschen.
IBMs Engagement soll aber kein “Me-too-Produkt” werden, sondern wie gewohnt ein großer Wurf. Und dafür lässt sich Big Blue gern noch etwas Zeit. Die 1000 Mann, die der Konzern für die Entwicklung einer eigenen Lösung bereit gestellt hat, müssen in nächster Zeit vor allem Integrationsarbeit leisten. Der Konzern hat in den vergangenen Monaten und Jahren fünf Spezialisten für MDM und Datenintegration zugekauft – deren Produkte sollen entschlackt, aufpoliert und auf die IBM-Welt abgestimmt werden. Im kommenden Frühjahr soll die Software fertig sein.
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