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Sun schickt Open-Source-Lizenz in Rente

Sun Microsystems hat empfohlen, eine Open-Source-Linzenz nicht mehr weiter zu verwenden. Das Unternehmen will damit bei sich selbst anfangen, die Flut von offenen Lizenzen einzudämmen. Die Empfehlung gilt für die Sun Industry Standards Source License (SISSL) wie ein Sun-Mitarbeiter erklärte. Zudem könnten bald noch weitere Lizenzen aufs Altenteil geschickt werden.

“Eigentlich ist es eine ziemlich gute Lizenz, die Gabelungen und abgeleitete Arbeiten ermutigen soll, die gleichen Datei-Formate zu verwenden wie bei den Vorlagen”, erklärte Simon Phipps, Director von Suns Open-Source-Abteilung. Jedoch sei diese Lizenz nicht von besonders vielen Projekten verwendet worden. Daher, so Phipps, sei es nicht mehr angebracht, die Lizenz weiterhin auf der Liste der empfohlenen Lizenzen zu belassen.

“Wir machen heute einen praktischen Schritt, den ersten von vielen, wie ich hoffe”, ergänzte Phipps gegenüber US-Medien. Eine großen Zahl von verschiedenen Lizenzen macht es leicht möglich, dass Insellösungen entstehen, die aufgrund von verschiedenen Modellen nicht miteinander kooperieren können. Auch die Mitarbeit in offenen Software-Projekten würde durch komplizierte Lizenzrecherche unnötig erschwert. So war es die Open-Source-Initiative, die als erste Organisation versucht hat, die Zahl verschiedener Nutzungsbedingungen herunterzufahren.

Der Chiphersteller Intel war eines der ersten Unternehmen, das in diesem Zusammenhang die Intel Open Source License eingestellt hatte. Weit mehr praktische Auswirkung als Intels Schritt dürfte hingegen die Anstrengung Suns haben. Denn jetzt steht OpenOffice lediglich unter der Lesser General Public License (LGPL), wie das Projekt mitteilte. Bis dato lief OpenOffice unter zwei Lizenzen. Sobald es der Entwicklerzyklus erlaube, könne man die Arbeit an dem Projekt mit nunmehr einer Lizenz deutlich erleichtern.

Die Communitiy Development and Distribution License (CDDL), über die Sun OpenSolaris und andere Projekte abdeckt, wird das Unternehmen vermutlich beibehalten. Schließlich findet sich in Solaris auch proprietärer Code aus dem Hause SCO.

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Silicon-Redaktion

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