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Web-Investoren verachten Zensur

Mehrere IT-Investitionsfirmen aus den USA, Australien und Kanada haben sich zu einer Initiative gegen die Zensur im Internet zusammengeschlossen. Sie wollen in solchen Staaten, in denen das Internet nicht allen Bürgern frei zugänglich ist oder die Inhalte blockiert werden, weniger Geld anlegen. Bislang ist erst ein einziges europäisches Unternehmen dabei, die schweizerische Fondation Ethos.

Die Aktion wurde von der Organisation ‚Reporter ohne Grenzen’ initiiert. Die bislang 25 Unternehmen, die insgesamt Anlagen im Wert von 21 Milliarden Dollar verwalten, haben jetzt eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Sie wollen die Meinungsfreiheit im Web schützen, indem sie bei Investitionen die Situation in dem jeweiligen Land berücksichtigen und die Geschäfte von Internetfirmen zu beobachten.

Die Aktion richtet sich klar gegen die Geschäfte, die Google, Microsoft, Cisco Systems und Yahoo in China, Burma, und Tunesien machen. Sie unterstützten die staatlichen Behörden bei Zensur und Repression, kritisieren die Initiatoren.

Wie es in der Erklärung heißt, verurteilen die Firmen die Weiterleitung der Daten von politisch missliebigen Personen an die Behörden. Kürzlich wurde der chinesische Dissident Shi Tao zu zehn Jahren haft verurteilt, weil Yahoo seine Daten weiter gegeben hatte. Microsoft hat eine zensierte Version eines Weblog-Tools an China geliefert und die Suchmaschine Google zeigt Websites zum Thema Menschentrechte in China nicht an. Die Initiatoren erwarten sich eine gute Breitenwirkung, sofern sich mehr Investoren anschließen. “Als Shareholder müssen wir uns sicher sein, dass unsere Unternehmen sich nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligen, direkt oder indirekt”, sagt Dawn Wolfe, Analyst bei Boston Common Asset Management.

Silicon-Redaktion

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