Ab Herbst seien die paradiesischen Zeiten für die Wettbewerber zu Ende, sagte Ricke dem Handelsblatt. Demnach könnte der Konzern im Festnetz-Bereich “Pauschaltarife inklusive Leistungen für Fernsehen, Telefonieren oder Surfen – oder eine Kombination der drei” einführen. Zudem dürften die Mobilfunkkunden keine Angst vor den Telefonkosten haben, hieß es.
Laut Ricke sind im europäischen TK-Bereich weitere Übernahmen zu erwarten. Diese dürften jedoch auf sich warten lassen, da die von Brüssel gesetzten Rahmenbedingungen dagegen sprächen. Langfristig sei es in Europa notwendig, Konzerne nach dem Vorbild des US-Unternehmens Verizon zu schaffen. Die Amerikaner hätten verstanden, dass der Markt starke Firmen brauche, so Ricke.
Ein Grund für die angekündigten Preissenkungen ist, dass die Marktanteile der Telekom im Festnetz-Bereich sinken. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verlor das Unternehmen im ersten Quartal dieses Jahres etwa 500.000 Festnetz-Kunden an die Konkurrenz.
Die Telekom-Tochter T-Online war mit 4,5 Millionen DSL-Kunden im Jahr 2005 zwar noch DSL-Marktführer. Arcor, AOL und United Internet (1 & 1) haben jedoch bereits jeweils mehr als eine Million DSL-Kunden.
Festnetz-Konkurrenz kommt auch von den Mitgliedern des Breko-Verbandes. Nach dessen Angaben haben die 54 Mitgliedsfirmen – zu denen auch Arcor gehört – im vergangenen Jahr 1,6 Millionen neue DSL-Zugänge vermarktet. Das entspreche einem Anteil von 44 Prozent aller 2005 in Deutschland geschaffenen DSL-Zugänge.
Auch bei den Sprach-Verbindungsminuten konnten die Telekom-Rivalen zulegen. Fast ein Drittel des Sprachvolumens werde jetzt durch Breko-Mitglieder abgewickelt, hieß es.
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