Categories: SoftwareUnternehmen

Oracle beugt sich dem Multi-Core-Trend

Microsoft hat es vorgemacht. Der Hersteller hatte schnell eine anwenderfreundliche Lizenzstruktur bei Multicore-Servern eingeführt. Offenbar sieht sich jetzt Oracle im Zugzwang, diesem Weg nachzufolgen. Denn bislang kam Oracle den Anwendern hier wenig entgegen.

So hat der Hersteller in aller Stille ein Dokument auf seinen Webseiten hochgeladen. Das Papier ist lediglich für interne Schulungen vorgesehen. Die darin gelisteten Preise sollen ab dem 16. Februar gelten, heißt es in einer Fußnote der PDF-Datei. Inzwischen hat Oracle die Änderung bestätigt.

In einem Frage-Antwort-Spiel erklärt das Dokument, dass der Anwender nun zwischen einer Abrechnung nach Prozessoren und einer nach Anwendern wählen kann. Das Prozessor-Modell würde für den Anwender den Vorteil der Kostentransparenz bieten, heißt es. Dennoch wolle der Hersteller dem Anwender mehr Flexibilität geben. Analysten mutmaßen jedoch, das Oracle vor allem dem Wachstum von Microsofts SQL Server im letzten Quartal um 30 Prozent etwas entgegensetzen will.

Weiterhin werde Oracle einzelne Prozessoren zur Basis der Abrechnung machen, jedoch hat Oracle für verschiedene Hersteller ein neuen Preisfaktor errechnet. So zählt beispielsweise jeder Kern des Ultrasparc T1 von Sun nur als Viertel. Das heißt, die acht Kerne des Niagaras werden mit zwei Lizenzen abgerechnet. Für den Power 5 von IBM gilt es, jeden Kern mit 0,75 und für Intel und AMD-Prozessorkerne mit 0,5 zu multiplizieren. Ein Quad-Core-Xeon bedeutet für den Oracle-Anwender also zwei Lizenzen.

Allerdings führt Oracle auch neue Beschränkungen ein, die sogar rückwirkend gültig sein sollen. So dürfe die Oracle-Datenbank Standard Edition nurmehr auf Systemen mit maximal vier Steckplätzen und die Standard Edition One nur noch auf Servern mit zwei Steckplätzen eingesetzt werden.

Preiserhöhungen werde es jedoch für keinen geben, bestätigt Oracle in dem Dokument. Profitieren können alle, die neue Verträge abschließen oder bereits Oracle-Anwender sind. Zudem wolle Oracle die Lizenzen an das so genannte Hard-Partitioning anpassen. Wenn ein Anwender in einem Rechner mit 32 Prozessoren 16 nur für Oracle verwendet, muss er auch nur für diese 16 bezahlen. Unterstütze der Server kein Hard-Partitioning werde jedoch nach 32 Prozessoren berechnet.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

23 Stunden ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

2 Tagen ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

2 Tagen ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

3 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

3 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

5 Tagen ago