Umweltminister plant Gesetz gegen Handy-Strahlung

Zum Schutz vor Mobilfunk-Risiken wird nach Gabriels Angaben ein Gesetzentwurf vorbereitet, der die europaweit anerkannten Schutzstandards für alle Frequenzbereiche verbindlich vorgebe. Der Gesetzentwurf werde Teil des neuen Umweltgesetzbuchs sein,das noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll. Die konkreten Anforderungen an die verschiedenen elektrischen und magnetischen Strahlungen sollten dann auf dem Verordnungsweg festgelegt werden.

Bislang hatte es die Bundesregierung mangels wissenschaftlicher Belege über den Zusammenhang von Strahlung und Krankheiten abgelehnt, Maßnahmen gegen die Mobilfunk-Strahlung zu ergreifen. Tatsächlich hatte noch vor einem Monat eine große Studie in Regie des BfS weder ein erhöhtes Krebsrisiko noch Kopfschmerzen oder Schlafstörungen in Folge ausgeprägter Handy-Nutzung feststellen können. Im jetzigen Jahresbericht heißt es, es bestehe weiter Klärungsbedarf. “Die Handynutzung durch Kinder wird von BfS aufgrund der unsicheren Erkenntnislage als besonders kritisch angesehen.”

Zwar gebe es bislang keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass die Nutzung von Handys die Gesundheit tatsächlich gefährdet. Doch herrsche in der Bevölkerung eine große Unsicherheit bezüglich möglicher Risiken. Daher sollen vorsorglich die anerkannten Schutzstandards verbindlich vorgeschrieben werden. Die bislang sehr unterschiedlichen Frequenzen der einzelnen Mobilfunkanbieter sollen auf einen einheitlichen Frequenzbereich beschränkt und die elektromagnetische Strahlung auf diese Weise minimiert werden.

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Silicon-Redaktion

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  • Gesetz gegen Denken?
    Es gibt keine Langzeitstudien zu diesem Thema.
    Klar ein Handy emittiert Strahlung, und ja, Strahlung ist böse.
    Aber wie so oft, ist nur "zuviel des Guten" schädlich.

    Ist es denn wirklich nötig, "den Deutschen" gegen und für Alles und Jedes per Gesetz einzukasteln?

    Jeder - und damit meine ich wirklich jeden - hat die Möglichkeit, sich des Internet, die Bibliothek, das Fernsehen, und nicht zuletzt seines Verstandes zu bedienen.
    Und schon ist das Problem gelöst.

    Die Beweisführung geht so...

    Handys dienen lediglich zwei Zwecken: anrufen und angerufen werden.

    Nun der erste Punkt ist leicht abgehandelt: wenn man jemanden anrufen muss, schaltet man es ein und ruft an. Danach schaltet man es wieder aus.

    Zum anderen gibt es dann die "Hype-Variante"...
    den Zwang, erreichbar zu sein, selbst auf der Toilette.

    Das ist nicht nur enervierend und ein ständiger Stresspegel, das ist auch völlig unnötig. Mann MUSS NICHT permanent erreichbar sein (ich rede vom Bürger und nicht von Donald Trumpp) und wird dennoch nichts verpassen und glücklich leben können.

    Einfach mal abschalten das Gerät. Damit umgeht man übrigens noch ein ganz anderes Problem - nämlich, dass die Dinger immer genau dann leer sind, wenn man wirklich mal telefonieren möchte.

    In diesem Sinne - gönnen Sie sich auch einmal etwas Ruhe.

    Herzlichst, Marc Humer

  • das ist zu einfach...
    Neh, Kollege, einfach abschalten! Ts ts ts...

    Das ist für einen Politiker zu einfach.
    Für einen Eurokraten sowieso.
    Und wenn es dann auch noch ein Berliner Eurokrat ist (der ohne gesetzliche Regelung nicht mal seinen xxxIchZensierMichJetztWohlBesserSelber) kann's erst recht nix werden.

    Gut, Obengenannte würden dazu vermutlich "Dieser Lösungsansatz ist aufgrund der reduzierten Perspektive des Antragstellers nur suboptimal auf die unabdingbaren Anforderungen anzuwenden" sagen.
    Vielleicht zur Sicherheit noch irgendwo ein "quasi" dazwischen.

    Trotzdem, schönes Wochenende noch!

  • ... das ist wirklich zu einfach!
    Kein Handy zu haben, ist noch einfacher, als dieses abzuschalten. Doch was nutzt es? Die Sendemasten emittieren ihre Wellen auf jeden, ob Handybesitzer oder nicht. Und im Zug, im Bus, in den Einkaufsmärkten, in jeder (Party-) Runde bestrahlen dich die Handys derer, die immer erreichbar sein müssen - und das ist leider meist der Großteil der Gäste. Dieselben Leute, die sich wortgewaltig gegen das Passivrauchen ausgesprochen haben, lassen ihre Mitmenschen bedenkenlos mittelefonieren mit dem Handy, obwohl sie genau über dessen Strahlung Bescheid wissen könnten, wenn sie nur wollten. 'The Independent", eine der großen britischen Tageszeitungen, titelte am 30.03.08:
    "Mobile phones more dangerous than smoking" - kein Fragezeichen am Ende!
    Klares Ja also zu gesetzlichen Regelungen, die den Elektrosmog insgesamt reduzieren!

  • Andere risiken von Handystrahlung
    Es wird meist nur danach geforscht, ob Handystrahlung Krebs auslösen kann. In einem französischen Artikel las ich von den Gefahren der Handystrahlung für die Blutgefäße im Gehirn. Es wäre mir ein Anliegen, dass auch im deutschsprachigen Raum diesbezügliche Studien gemacht werden. Denn es wäre logisch denkbar, dass die durch die Strahlung entstehende Wärme sich ungünstig auf Blutgefäße auswirken kann.
    Es freut mich sehr, dass Maßnahmen gegen Handy-Strahlung gesetzt werden, denn Kinder, die Handys pausenlos benutzen oder Berufstätige, die gezwungen sind, lange ohne Kopfhörer damit zu telefonieren, sind deswegen bereits in Gefahr.

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