Standardsoftwaremarkt hat in Deutschland goldenen Boden

Angesichts der seit langem bestehenden Lücke zwischen betriebswirtschaftlichen Anwendungen wie Enterprise Resource Planning und Customer Relationship Management und der parallel gewachsenen Welt der technischen Anwendungs-Software wie CAX/ CAD/ CAM etc. fragte Lünendonk, ob die Lücke zwischen beiden Welten im Jahr 2013 geschlossen sein wird. Die befragten Unternehmen stehen dieser Aussage äußerst skeptisch gegenüber. Denn die Antworten spiegeln keine negative, sondern eine eher neutrale Sichtweise wider. Lediglich etwa ein Drittel der befragten Unternehmen (32 Prozent) äußert sich in dieser Frage hoffnungsvoll. 18 Prozent glauben nicht daran, aber die herrschende Unsicherheit wird dadurch unterstrichen, dass die Hälfte der Befragten dazu überhaupt keine Aussage wagt.

Die Nachfrage bei Anwendungs-Software ist durch unterschiedliche und teilweise widersprüchliche Anforderungen von Seiten der Kunden gekennzeichnet. Einerseits besteht bei den Kunden der Wunsch, Komplettlösungen, also Suiten aus einer Hand für alle wesentlichen Aufgaben einzusetzen. Andererseits sprechen zunehmende Branchenanforderungen, Spezialisierung und Schnittstellen-Standardisierung dafür, die jeweils bestgeeignete Spezial-Anwendung für jede Aufgabe zu erwerben und zu nutzen (Best-of-Breed-Lösungen). Unternehmen müssen hier abwägen, ob die Vorteile der Best-of-Breed-Politik die damit verbundenen Integrationskosten aufwiegen.

Lünendonk hat die Standard-Software-Unternehmen auch danach gefragt, ob sie eine Entwicklung zu Suiten der großen Software-Hersteller sehen oder eher Speziallösungen (Best-of-Breed) erwarten. Die befragten Unternehmen sehen demnach durchaus einen solchen Trend zu kompletten Angeboten der großen Hersteller-Unternehmen. 65 Prozent der befragten Standard-Software-Unternehmen sehen diese Entwicklung als “sehr wahrscheinlich” oder “wahrscheinlich” an. Die These, dass sich Best-of-Breed-Lösungen unterschiedlicher Spezial-Unternehmen durchsetzen werden, wird hingegen weniger gestützt. Mit 49 Prozent für “sehr wahrscheinlich” und “wahrscheinlich” sind die zustimmenden Nennungen aber deutlich größer als die ablehnenden Stimmen für “nicht wahrscheinlich” und “überhaupt nicht wahrscheinlich” mit 28 Prozent. Die Studie von Lünendonk wird jedes Jahr durchgeführt.

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Silicon-Redaktion

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