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Stallman wettert gegen Cloud Computing

Zumal unter diesem Begriff nichts Neues zusammengefasst werde, so der Vater der Free Software Foundation und Initiator des GNU-Betriebssystems. Auch Oracle-Frontman Larry Ellison hat unlängst die Begriffsverwirrung rund um das Thema Cloud scharf kritisiert. Stallman steht also nicht ganz alleine da.

Doch Stallman zieht nicht nur gegen alten Wein in neuen Schläuchen zu Felde: Er sieht auch durchaus reale Gefahren für die Anwender. Er fürchtet nämlich, dass durch das von der Industrie so heftig propagierte Thema für die Anwender neue Abhängigkeiten von Herstellern entstehen. Diese Abhängigkeit würde jedoch letztlich zu einer Kostenexplosion führen.

“Das Interessante am Thema Cloud Computing ist, dass wir es so re-definiert haben, dass es vor allem Dinge enthält, die wir ohnehin schon tun”, sagte Stallman gegenüber dem “Guardian”. Der Begriff sei vor allem durch die Industrie geprägt worden. In erster Linie beschreibe es jedoch die Tatsache, dass die Anwender die Hoheit über ihre Computer an die Hersteller und Anbieter abgeben. Und diese Hersteller heißen Google, Microsoft und Amazon. Als klassisches Beispiel nennt Stallman Googles Mail-Dienst Google Mail. Damit übergebe man die Kontrolle über seine Daten an ein Unternehmen wie Google.

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Silicon-Redaktion

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  • Willkommen gläsener Internet-User
    Da kann ich mich Herrn Stallman nur anschliessen. Wer Dienste und Anwendungen von seinem Rechner an irgendwelche Anbieter auslagert, liefert sich selbst aus.
    Mag sein, dass ich paranoid bin, aber ich will nicht, dass meine Termine, Informationen, Dokumentationen irgendwo bei irgendeinem Anbieter im Internet gelagert werden. Wer garantiert die Sicherheit? Wie kann ich selbst feststellen, ob jemand auf meine Daten zugegriffen hat? Oder ob gar der Anbieter die Daten für Marketingzwecke missbraucht?
    Was mache ich wenn mir der Dienst nicht mehr gefällt oder zu teuer wird. Wie bekomme ich meine Daten zurück? Wer garantiert, dass es keine Datensicherungen davon mehr gibt?
    Lieber lass ich die Informationen auf meinem Rechner, sorge mich selbst um die Sicherheit (dann weiss ich auch, wen ich schlagen muss, wenn´s schief geht), habe meine Auswahl von Programmen, die ich im Zweifelsfall einmal bezahle und ewig nutzen kann - vor allem nicht vom Gutdünken des Anbieters abhängig bin.

  • Paranoid ? Nein !
    @Markus Haupt:
    100 Punkte von 50 möglichen - das ist es nämlich:
    genau wie von Ihnen beschrieben, gebe ich mein Leben, meine Termine, meine Neigungen/Hobbies/wasauchimmer aus der Hand, wenn ich diese Angebote nutze.
    Und, der einzige Widerspruch zu Ihrem Beitrag:
    Sie sind NICHT paranoid, so zu denken !
    Sehen wir einmal ein paar Tage und Wochen zurück - ist nicht mit den Daten WIRKLICH UNBETEILIGTER UND (ggfls sogar) VORSICHTIGER Schindluder OHNE ENDE getrieben worden ???
    Sollte man da nicht ins Nachdenken kommen ???
    Für alle, die das nicht interessiert: weiter so.
    Für alle anderen, die immer noch Skrupel haben, die Hosen komplett und widerstandslos runterzulassen:
    *Kopf aufbehalten und gesunden Menschenverstand einschalten !!!*

  • Und dann bauen wir alle unsere eigenen Tomaten an
    Meine Emails, Termine, Dokumente können gerne in den Internet Cloud. Was persoenlich ist muß halt verschlüsselt werden. Emails sind sowieso für jeden Big Brother mitlesbar egal ob sie letztendlich auf meinem Rechner oder sonstwo gespeichert werden. Ein eigener Rechner funktioniert nur bei einem statischen Leben oder einem Notebook als ständigem Begleiter. Ich jedenfalls brauche Zugriff von verschiedenen Standorten, verschiedener Hardware und auch mal vom Internet Cafe. Schließlich will ich den Urlaub keinen Rechner mitschleppen. Natürlich gehört die genaue Auswahl in Bezug auf Datensicherheit, Backup, Zuverlässigkeit des Cloud Anbieters zu den wichtigen Entscheidungen. Und nicht nur der Preis. Aber das ist bei meiner Altersvorsorge, meinem Bankberater, meinem Arzt genauso. Die Puristen können gerne ihre eigenen Server in Wohnzimmer stellen und es selber machen. Ich brauche meine Zeit für andere Aktivitäten.

  • Ignoranz vs. Sicherheit
    Die Ignoranz meines Vor-Kommentators ist ja kaum noch zu toppen!
    Sich sein IT-Leben derart einfach zu machen, ist für mich als erfahrenem ITler (seit 24 Jahren, obwohl ich erst 38 bin) völlig inakzeptabel. In heutigen Zeiten, in denen selbst Sicherheitsanbieter und Großunternehmen gelegentlich erfolgreichen Angriffen ausgesetzt sind, setzen solch unbedarfte Leute ihre persönlichen Daten und ihre Betriebssicherheit (im Bezug auf einen reibungslosen Workflow) einem noch höheren Risiko aus, als es ohnehon schon auf einem dem Internet angebundenen System sein muss. Wer dann noch davon spricht, man brauche seine Zeit für andere Aktivitäten, als sich hin und wieder um den Schutz seiner Daten und seiner Einsatzbereitschaft zu kümmern, dem muss ich jede Kompetenz absprechen, überhaupt vernünftig mit irgendwelchen Daten oder Verantwortlichkeiten umzugehen, seien es die eigenen, noch gar fremde. Solche Leute sind es dann auch, die als erste den Agitatoren für das "weltweite Daten- und Geldstaubsaugen" (meine Umschreibung für Cloud-Computing) auf den Leim gehen und so dafür sorgen, daß diese Leute Geld in die Hand bekommen, um damit noch mehr Fänger-Kampagnen für diesen "Unsinn" (Danke an Herrn Stallmann für diese absolut richtige Bezeichnung!) zu initiieren, um es am Ende noch zu erreichen, vielleicht noch Unentschlossene oder gar Skeptiker zu überzeugen. Dank Leuten mit solcher Ignoranz haben andere, ganz bestimmte Leute hier in Deutschland Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ähnlich gelagerte Fänger-Kampagnen bezahlen können. Wohin das geführt hat, sollten wohl alle wissen. Also sollten meiner Meinung nach verantwortungsvolle Menschen es in jedem Fall versuchen, zu verhindern, daß "Cloud-Computing" um sich greift und so dessen Anbieter in die Lage versetzt werden, unter Umständen irgendwann vor der Frage zu stehen, was sie mit Ihrer so gewonnenen Macht alles anstellen oder gegen welchen Preis sie sie an vielleicht machtbesessene Kräfte verkaufen können.

  • Bereichsleiter/Prokurist
    Sehr geehrte Damen und Herren, bitte nicht so emotional. Ich denke der Begriff "Cloud Computing" hat so was absolutes und mystisches, dass er den Kern nicht trifft. Privat z.B. nutze ich die eMail-Dienste von web.de (kann jederzeit gekündigt werden). Die eMail Infrastruktur meiner Firma ist Inhouse und wird ganz sicher nicht zu Google und Co. ausgelagert. Natürlich werden auch bei uns einige Dienste outgesourct, aber halt im richtigen Maß und zum Nutzen unseres Unternehmens auf der Basis eines ganzheitlichen Ansatzes. Die Kernfunktion haben wir bewußt alle im Haus, zufriedene Anwender und dabei ein straffes konkurrenzfähiges Budget. Bei dieser Diskussion gib es kein schwarz oder weiß sondern nur ein situationsbezogenes richtig oder falsch. Gruß D. Schmidt

  • Unglaublich
    Ich muss Matthias Grüning zustimmen.
    Ich sags mal knallhart, die Leute die sich einfach mir nichts dir nichts auf alles einlassen was irgendwelche Unternehmen meinen Präsentieren zu müssen(es ist nicht zu eurem besten sondern immernoch zum besten des/der Unternehmen)sind es selber schuld wenn sie irgendwann merken das blindes vertrauen zu diesen unternehmen die schon jetzt die fast Totale kontrolle auf dem Markt haben falsch war.
    Zensur, Datenspeicherung ("räusper" diese Methoden kennen wir irgendwoher)sind jetzt schon Tagesprogramm.

    Cloud Computing ist Schwachsinn.
    1. Zeige mir einer die Möglichkeiten auf die ein so schnelles arbeiten wie bei mir am rechner Möglich macht.

    Ich möchte garnicht die Verbindung erwähnen die man bräuchte um So schnell zu arbeiten dass Cloud Computing sich anfängt zu lohnen ^^

    2.Wer von den Zukünftigen Kunden hat sich schonmal mit dem Thema DATENSICHERHEIT auseinander gesetzt?

    Ich glaube nicht.
    Weil sonst wüssten diejenigen wie schnell das Passieren kann dass aufeinmal 1,5 Millionen Bankbenutzerdaten der Hypovereinsbank auf dem Rechner eines Hackers verweilen.
    Privat Personen sind nicht so Lukrativ für Hacker, Große Unternehmen schon. Jeder weiß(hoffentlich) dass es IMMER Sicherheitslücken geben wird, und dass wenn es diese gibt bestimmt Irgendein "Freak" Sie rausfindet und dann entweder schön viele Benutzerdaten zum Verkaufen hat,oder, oder, oder,.

    Faulheit und nichtwissen ist das Gift dass die Industrie weiß auszunutzen.

    Ich wette, dass viele Befürworter des Cloud Systems bei der Bank aber sehr genau drauf achten ob jemand auf die Pineingabe des eigenen Bankkontos starrt.Derjenige muss einen dann aber auch überfallen und da kann man sich noch wehren. Der Ahnungslose computer user der einfach nur konsumiert und sich kein bisschen mit der Materie auskennt, kann aber rein GARNIX gegen datenklau/dateneinsicht machen weil er es höchstwahrscheinlich noch nicht mal bemerkt.
    Mein Rat : User sollten sich mehr eigenes Wissen aneignen, da der Trend verdummung(in Sachen PC) im kommen ist(was durch ALLES könner und ALLES regler Betriebssysteme natürlich prächtig gefördert wird)

    ps:bitte die rechtschreibung zu entschuldigen dass musste einfach nur schnell raus

  • Was ist intern, was extern ?
    Solange es um mich persönlich geht habe ich die Wahl dinge bei mir zu halten oder ins Netz zu legen. Und nein, ich lege meinen Kalender nicht bei Google ab.

    Wenn ich aber über die IT eines Unternehmens mit 1000+ Mitarbeitern spreche, wo ist da intern oder extern ? Ist die Gefährdung meiner Daten bei salesforce.com höher als bei einer lokalen Siebel Installation ? Wäre sie bei SAP BusinessByDesign höher als in einem lokalen SAP ERP ? Halte ich meine lokalen Netze dichter als Brainloop seine Web-Tresore ? Ist ein lokaler Sysadmin per se vertrauenswürdiger, als einer den T-Systems oder HP angestellt haben ?

    Wir werden lernen müssen Daten exakt nach Sicherheitsbedürfnissen zu unterscheiden. Und wir werden einen guten Schieberegler für einen gesunden Paranoia-Level brauchen. Das nennt man dann soziale Kompetenz, die wir doch auf vielen anderen Ebenen entwickelt haben. Braucht halt nur ein bisschen Zeit.

  • Nette Beiträge
    Sehr tolle Beiträge, hat jemand von euch schon mal eine Zahlung per Kreditkarte gemacht? E-banking Zahlung gemacht?

    Und? Das Geld noch da? Oder kam nach der Eingabe die Verschwörung Akte X?

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