Wie die Zeitung Independent berichtet, hat diese Entscheidung in den Reihen der Abgeordneten des britischen Parlaments und der Church of England sofort nach Bekanntwerden heftige Kritik ausgelöst. In Anbetracht der steigenden Zahl der Spielsüchtigen im Land sei der Umschwung Googles einfach nicht zu verstehen. Das Erlauben der Glücksspielwerbung sei “unverantwortlich”, so ein Parlamentsmitglied. Gleich mehrere Politiker unterschiedlicher Parteien warnten den Internetkonzern davor, das Problem der Spielsucht im Land durch die Genehmigung der Werbung nicht noch zu verschärfen.

“Was auch immer die Leute auf Google suchen, bei kaum einer Sache sind die Chancen, ein Problem zu bekommen, das einen derart starken negativen Effekt auf einen selbst und die eigene Familie haben kann, größer als beim Glücksspiel”, stellt ein Sprecher der Church of England gegenüber dem Independent fest. Gerade in diesen wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten sei der Umschwung Googles äußerst problematisch.

“Da die Menschen sich mit einer zunehmenden finanziellen Unsicherheit konfrontiert sehen, wirkt die Vorstellung, schnell zu Geld kommen zu können, überaus attraktiv. Gleichzeitig sind die Konsequenzen von Verlusten aber dementsprechend schwerwiegend”, heißt es von der Church of England. Für den früheren britischen Verteidigungsminister Peter Kilfoyle ist es sogar ein “Gipfel der Dummheit”, dass Google gerade jetzt seine Werbebestimmungen lockert. “Es ist jetzt wohl der schlimmste Zeitpunkt, die Menschen zum Glücksspiel zu ermutigen. Schließlich befinden wir uns gerade in einer Finanzkrise, die durch rücksichtsloses Glücksspiel an den Märkten verursacht wurde”, kritisiert Kilfoyle.

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Silicon-Redaktion

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