“Es ist nicht akzeptabel, wenn China seinen eigenen Markt abschottet”, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder anlässlich des Staatsbesuchs des chinesischen Premierministers in Deutschland. “Wir hoffen, dass es der Bundesregierung gelingt, für einen offenen, transparenten Marktzugang in China zu sorgen.”

Kern des Problems ist nach Angaben des Bitkom, dass bestimmte Hightech-Produkte nur unter hohen Auflagen auf den chinesischen Markt gebracht werden können. Das betrifft sowohl Geräte als auch Software. Insbesondere intransparente Zertifizierungsverfahren und spezielle chinesische Standards behindern die europäischen Anbieter, so der Bitkom.

Demnächst dürfen viele IT-Produkte ohne staatlichen Zertifizierung nach dem CCC-Verfahren (Chinese Compulsory Certification) weder in China hergestellt noch importiert oder verkauft werden. Dies betrifft unter anderem Sicherheitsprodukte, Smartcards, Betriebssysteme, Router und Produkte zur Datenwiederherstellung. Künftig ist wahrscheinlich auch eine Vielzahl von Produkten mit eingebauter kommerzieller Sicherheitstechnik (Mobiltelefone, Chipkarten) betroffen.

Die CCC unterscheidet sich von den international anerkannten ISO-Standards. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses verlangen die chinesischen Behörden detaillierte technische Informationen wie Quellcodes von Software oder Baupläne von Chips. Die staatlichen Testlabors verfügen aber nicht über die im Westen üblichen Non Disclosure Agreements. Der Schutz geistigen Eigentums ist daher nicht gewährleistet und es besteht die Gefahr, dass Know-how in die Hände der chinesischen Mitbewerber gelangt.

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Silicon-Redaktion

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