Handyhersteller: Eine Branche im Elchtest

Eine rasche Besserung ist nicht in Sicht. Nokia erklärte, in diesem Jahr mit einem Rückgang des weltweiten Handy-Absatzes um zehn Prozent zu rechnen. Ende des vergangenen Jahr war der Hersteller noch von einem Minus von fünf Prozent ausgegangen. “Das zeigt, wie schnell sich die Dinge in den letzten Monaten verschlimmert haben”, sagte Johan Strandberg, Analyst bei SEB Asset Management.

Nokia und die anderen Hersteller stemmen sich mit Kostensenkungen gegen den Abwärtssog. Stellenstreichungen seien unvermeidbar, hieß es von Nokia. “Wir leiten Maßnahmen zur allgemeinen Kostensenkung und zur Sicherung unserer starken Kapitalstruktur ein”, sagte Unternehmenschef Kallasvuo.

Dabei könnte sich eine Geräteklasse als Rettungsanker erweisen: die Smartphones. Laut IDC konnten die Hersteller zwischen Oktober 2008 und Dezember 2008 etwa 22,5 Prozent mehr Smartphones absetzen, als im Vorjahr. Solange die Mobilfunkprovider Subventionen zahlten und der Funktionsumfang der Geräte zunehme, wachse dieser Markt weiter, sagte IDC-Analyst Ryan Reith.

So haben mehrere Hersteller – darunter Nokia und LG – für den MWC neue Smartphones angekündigt. Die Messlatte ist dabei das Apple iPhone. Das iPhone ging 2008 etwa 13,7 Millionen Mal über die Ladentische, so dass Apple nach dem Umsatz zum drittgrößten Handyproduzenten aufstieg. Der Konzern ist einer der wenigen Lichtblicke der Branche – und in Barcelona nicht dabei.

Mittlerweile sind die Lager der Handyhersteller überfüllt, so der IDC-Analyst Llamas. Die kommenden Monate würden daher zu einer großen Herausforderung für die Branche. Eine Erholung des Marktes sei frühestens in der zweiten Jahreshälfte oder erst 2010 zu erwarten.

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Silicon-Redaktion

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