Psychologie der IT-Sicherheit, Teil 3

Im zweiten Teil ging es darum, wie die Hersteller von Soft- und Hardware die IT-Sicherheit fördern können. “Für die Hersteller ist das nicht so einfach”, so Degenhardt. Das liege daran, dass die Sicherheit sowohl für die Hersteller als auch für die Nutzer eher sekundär sei.

Wenn man heute ein IT-Gerät wie einen PC im Laden kauft, sei dieser zunächst unsicher. “Und dann wird gepatcht, wird nachgebessert.” Die IT-Anwender hätten sich daran gewöhnt. “Stellen Sie jedoch einmal vor, Sie kaufen ein Auto und erhalten dann nach wenigen Tagen einen Anruf, dass Sie die Bremsanlagen in der Werkstatt nachstellen lassen sollen. Das würde Ihnen komisch vorkommen.”

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Video-Producer Marcus Kämpf blendet im Hintergrund 3D-Grafiken von Viren und Trojanern ein, die der IT-Dienstleister MessageLabs zur Verfügung gestellt hat. Unter der Grafik lesen Sie den Namen und die Kategorie der Schadsoftware. Um das Video zu sehen, klicken Sie bitte auf das Steuerelement. Der Film startet nach einer kurzen Werbeeinblendung.

Die Frage sei, ob dass so sein muss. “Ja, denn das haben wir als Kunden so gewollt. Wir bezahlen viel zu wenig für die Geräte.” Es gebe heute zwar sichere Software – sonst würde keine Rakete zum Mond kommen. Normalerweise gelte jedoch, dass niemand den Preis für sichere Software zahlen wolle.

Betrachte man die Einstellung des Nutzers zu IT-Sicherheit, falle auf: Warnungen und Hinweise stören ihn bei der Arbeit. “Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten an einer wichtigen Präsentation und auf einmal meldet sich die Firewall. Natürlich wollen Sie erst einmal die Präsentation fertig machen.”

Kann man etwas dagegen tun? “Ich glaube, nein. Sie werden immer zuerst die Aufgabe erledigen, die Sie für wichtiger halten.” Eine Illusion sei es zudem, Sicherheitslösungen aus der analogen Welt in die digitale Welt übertragen zu können. “Ein Beispiel dafür sind die Passwörter. Die haben im Sinne der Sicherheit noch nie gut funktioniert.”

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Silicon-Redaktion

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