Qimonda: Staatsfonds hat Interesse

Bislang wurde der russische Konzern Angstrem als Interessent gehandelt. Die Firma baut derzeit in Selenograd bei Moskau eine Chipfabrik, die Ende des Jahres ihre Produktion aufnehmen soll.

Als der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) am 21. April in Moskau den russischen Ministerpräsidenten Putin traf, war vom “Interesse eines strategischen Investors” an Qimonda die Rede. Offenbar war jedoch nicht Angstrem gemeint, sondern ein Staatsfonds.

Wie Der Spiegel jetzt berichetet, will ein russischer Staatsfonds das Dresdner Qimonda-Werk kaufen. Die sächsische Staatsregierung und der Insolvenzverwalter Michael Jaffé bemühten sich derzeit intensiv, den Russen die Chipfabrik schmackhaft zu machen, hieß es.

Der Staatsfonds wolle jedoch nur einsteigen, wenn sich auch der deutsche Staat beteilige. Im Gespräch seien wenigstens zehn Prozent. Die Staatskanzlei hatte einer direkten Beteiligung an Qimonda bislang jedoch stets skeptisch gegenübergestanden – es ist unklar, ob sie diese Haltung ändern wird.

Jaffé hat noch einige Monate Zeit, eine Lösung zu finden. Rund 2500 Mitarbeiter befinden sich derzeit in einer Auffanggesellschaft, deren Existenz bis zum Sommer gesichert ist. Findet Jaffé keinen Investor, beginnt er nach dem Auslaufen der Auffanggesellschaft damit, das Qimonda-Vermögen zu verkaufen.


Der Qimonda-Standort in Dresden.
Foto: Qimonda

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

17 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

17 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

3 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

5 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

6 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago