CDU dominiert den Web-Wahlkampf

Die Graphik zeigt, dass die CDU bei der Webaktivität mit einem Anteil von 33 Prozent eindeutig vorne liegt. Interessant ist dabei, dass die SPD (21,1 Prozent) trotz eines früheren offiziellen Wahlkampfbeginns kontinuierlich Aktivitätsanteile an die CDU abgibt. Die Schere, die sich in allen Sonntagsfragen zur Bundestagswahl abzeichnet, findet sich auch in der Webaktivität der beiden Volksparteien wieder.

Überraschend ist, dass gerade die CDU mit einer sonst eher auf ältere Bevölkerungsteile zugeschnittenen Wahlkampfstrategie den Internetwahlkampf beherrscht. Denn während – trotz zunehmender Entwicklung – nur 38 Prozent der 55 bis 74-jährigen das Internet regelmäßig nutzen, sind es bei den 16 bis 24-jährigen bereits über 90 Prozent. Vor allem jüngere Nutzer konzentrieren sich dabei auf Anwendungen wie Foren, Blogs und Communities, in denen der Online-Wahlkampf in der Hauptsache stattfindet. Die Zusammensetzung der Internetnutzer erklärt insbesondere den hohen Aktivitätsanteil der Grünen und die Zurückhaltung der Linken.

Eine Übertragung der Intensität des Online-Wahlkampfes auf die Mobilisierung von jungen unentschiedenen Wählern sollte auf Grund der noch relativ geringen Breitenwirkung nur mit großer Vorsicht erfolgen. Dennoch ist die Aktivität der Parteien ein Indiz für das Bemühen um Stimmen in den bereits skizzierten Wählerkreisen. Die kontinuierliche Abnahme des SPD-Anteils zeigt zudem, dass die Partei ihren Anteil an der Online-Präsenz selbst mit großen, programmatischen Ankündigungen wie dem Deutschland-Plan von Kanzlerkandidat Steinmeier nicht steigern konnte.

Um die Webaktivität tatsächlich in Wählerstimmen umwandeln zu können, müssen die Parteien freilich mit Inhalten überzeugen können – und hieran mangelt es offenkundig noch bei fast allen Parteien…

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Silicon-Redaktion

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  • Tja leider werden hier nur die großen Parteien erfasst
    Tja leider werden hier nur die großen Parteien erfasst. Gerade im Netz hat aber die Piratenpartei in den letzten Wochen unglaublich zugelegt. Diese taucht in den Statistiken leider gar nicht auf ...

  • Und wo bleibt die neue Internetpartei
    Irgendwie wird die Piratenpartei mit keinem Wort erwähnt. Dabei ist es eigentlich DIE Partei, die den Großteil ihres Wahlkampfes über das Internet führt.
    Ich finde es sehr schade, dass man Parteien, die nicht im Bundestag sitzen gerne mal einfach unter den Tisch kehrt.

  • EMNID und repräsentative Umfragen?
    Tja, so sehen Statistiken aus, die v.a. per Festnetzanschluss erhoben werden. V.a. die Wähler bis 30 finden dabei nur wenig Beachtung, da sie hauptsächlich mobil zu erreichen sind.

    Und wenn man bei der Parteifrage auf ?Ich wähle die Piratenpartei? ein ?Ist das ein Scherz?? oder ?Noch nie gehört!? zu hören bekommt, ist ja wohl klar, wie repräsentativ derartige Umfragen sind.

  • Piratenpartei unwichtig wie des Papstes Eier
    Überall quatscht einer von der Piratenpartei. Toll, wenn sich Menschen politisch einbringen. Das ist super! Aber die Piratenpartei ist zu eindimensional und thematisch singulär. Mehr als das freie Internetrecht und die Unverletzlichkeit der Meinungs- und Redefreiheit hat diese Freie Wählergemeinschaft doch nicht zu bieten. Diese Thematik ist hoch wichtig, aber mal ehrlich. Das ist doch nur in einer Regierungsmehrheit umzusetzen. Und diese geht eben nur entweder mit SPD oder CDU/CSU. Also, fertigmachen zum ändern (der Richtung)

  • zum Thema dominieren
    Hallo allerseits,

    zum Thema dominieren:

    http://www.alexa.com/siteinfo/piratenpartei.de
    traffic stats anklicken
    aus sechs Monate stellen
    unter "compare to" cdu.de, spd.de, fdp.de und gruene.de eintragen und absenden. Danach durch die einzelnen Reiter in der Übersicht klicken.

    DAS ist "dominieren".

    Alternativ auch einmal bei wahl.de nachsehen.

    schönen Gruß
    Adrian Müller
    Schatzmeister LV S-H

  • Ui wie süß ...
    lass mich raten Madame Merkel hatte den Boss der Firma, der so eine Umfrage rausbringt auch schon ins Kanzleramt zum Picknick eingeladen, mal ernsthaft, wer soll das glauben, da steht nirgendwo drin woher die Zahlen kommen Jouranlismusfail

  • Weber Shandwick arbeitet für die CDU
    Die Erhebung ist politisches Campaigning. Die CDU ist Kunde bei der Agentur.

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