Die Verkäufe neuer Softwarelizenzen gingen um 17 Prozent auf rund eine Milliarde Dollar zurück. Allerdings stiegen die Einnahmen beim technischen Support um 6 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Und mit diesem Anstieg konnte Oracle auch den Gewinn des Vorjahresquartals von 1,08 auf 1,12 Milliarden Dollar steigern. Zwar hätten Währungseffekte die Einnahmen aus Software-Verkäufen verwässert, doch mit einem “disziplinierten Kostenmanagement” habe Oracle dennoch einen Gewinn ausweisen können.

Oracle President Charles Phillips erklärte vollmundig: “Wir sind in jeder Region der Welt schneller gewachsen als SAP. Auch in Europa, wo unser Application-Business Wechselkursbereinigt um 3 Prozent gestiegen ist und SAP minus 39 Prozent im zurückliegenden Quartal hinnehmen musste.

Einige Analysten glauben jedoch, dass zwischen dem Rückgang bei den Datenbankneulizenzen und den schwachen SAP-Zahlen der jüngsten Vergangenheit ein Zusammenhang besteht. Denn meist laufen SAP-Anwendungen auf dem Rücken einer Oracle-Datenbank. Die derzeitige Vorsicht der Unternehmen bei Investitionen in neue Anwendungen trifft zwar zunächst SAP. Jedoch kann Oracle dadurch auch weniger Datenbank-Produkte absetzen. Im nachbörslichen Handel musste Oracle dann auch einen Kursverlust von 3 Prozent hinnehmen.

Die schlechten Oracle-Zahlen erweisen sich jedoch an der Börse keineswegs für SAP als positiv. Vielmehr sehen die Börsianer nun, dass der zart sprießende Aufschwung noch keine Effekte auf die Investitionen in Unternehmens-Software haben. Im Dax fiel das SAP-Papier um 1,4 und war damit der größte Verlierer im deutschen Aktienindex. Auch die Nachricht, dass Hasso Plattner SAP-Aktien im Wert von 240 Millionen Euro verkaufen will, drückten den Kurs der Walldorfer.

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Silicon-Redaktion

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