Categories: ManagementPolitik

Quelle will seine Kundendaten verscherbeln

Ähnlich äußerte sich auch eine vzbv-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Grundsätzlich dürften Unternehmen die Daten der Kunden nach dem sogenannten Listenprivileg verkaufen. Bestimmte Daten wie Name, Anschrift, Geburtsjahr und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kundengruppe dürften weitergebenen werden. Andere Daten wie die Bankverbindung oder Angaben zur Zahlungsmoral seien aber tabu.

Da nicht abschließend geklärt sei, ob das Listenprivileg im Konkursfall gelte oder nicht, sollten Kunden jetzt aktiv werden und der Datenweitergabe vorsorglich widersprechen. Der vzbv stellt auf seiner Homepage ein Musterschreiben zur Verfügung, mit dem Quelle-Kunden die Löschung ihrer Daten verlangen können. Gerichtet ist das Schreiben an den Datenschutzbeauftragten des Versandunternehmens.

Quelle-Sprecher Thomas Schulz bestätigte, dass es für die Datensätze “ernsthafte Kaufinteressenten” gebe. Das Unternehmen werde sich aber strikt an das geltende Datenschutzgesetz halten. “Insolvenzrecht bricht nicht die Datenschutzbestimmungen”, sagte Schulz. Der Quelle-Datenschutzbeauftragte sei eng in die Entscheidungsprozesse eingebunden. Im Tausenderpack zahlen Handelsfirmen an sogenannte Adressbroker demnach zwischen 300 und 900 Euro für aktuelle Adressen. Bei Quelle geht es rund acht Millionen Datensätze.

Page: 1 2

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

4 Tagen ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

5 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

5 Tagen ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

7 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

1 Woche ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

1 Woche ago