Das Einmaleins des Smart Metering

Während der Energieverbrauch bisher zumeist nur einmal jährlich durch die Zählerablesung vor Ort ermittelt wurde, können die Verbrauchsdaten in Zukunft theoretisch sogar sekündlich erhoben werden. Der umgekehrte Kommunikationsweg – vom Versorger zum Haushalt – wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, wenn die Versorger verpflichtet sind, Tarife anzubieten, die einen Anreiz zum Energiesparen bieten.

Wie profitiere ich als Verbraucher von der Umstellung auf die neue Zähltechnik?

Von der Umstellung auf die neue Technik erhoffen sich Bundesregierung und Europäische Union eine Steigerung der Energieeffizienz und damit einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Idee: Nur Verbraucher, die über ihren genauen Energiekonsum informiert sind, können diesen kontrollieren und senken. Laut aktuellen Prognosen soll sich der Energieverbrauch – und in der Folge der schädliche CO2-Ausstoß – durch die Einführung intelligenter Zähler um fünf bis zehn Prozent senken lassen.

Ein weiterer zentraler Effekt ist, dass Smart Meters eine deutlich effizientere Nutzung der vorhandenen Energie ermöglichen. Der Hintergrund: Strom kann nicht gespeichert werden. Die Energieproduktion wird deswegen heute dem jeweiligen Verbrauch angepasst. Dieses Konzept ist mit einem größeren Anteil an regenerativen Energien nicht mehr möglich. “Dadurch, dass der Anteil umweltfreundlicher Energie aus Sonne und Windkraft stetig zunimmt, wird die Energiegewinnung immer stärker von unkontrollierbaren Faktoren wie dem Wetter beeinflusst”, so Heuell.

“In Zukunft wird es deswegen von entscheidender Bedeutung sein, ob es uns gelingt, den Verbrauch der Produktion anzupassen.” Ein intelligentes Stromnetz – das so genannte Smart Grid – würde ein effektives Energiemanagement ermöglichen, in dem zum Beispiel große Energieverbraucher wie die Waschmaschine automatisch dann in Gang gesetzt würden, wenn Strom in großen Mengen zur Verfügung steht.

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Silicon-Redaktion

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  • Intelligent Strom sparen
    Jetzt reicht es den Internet-Suchmaschinen also nicht mehr ganz genau zu wissen, was man im Internet sucht und was die Nutzer ihres Mail-Services sich so schreiben. Sie wollen auch noch wissen wann man kocht, den Staubsauger nutzt oder sich die Haare föhnt.

    Wozu? Sollen wir jetzt Anzeigen auf das Display unserer Bügeleisen bekommen?

    Und die Stromanbieter verkaufen die Verbraucher für dumm. Die höheren Kosten für die neuen "intelligenten" Stromzähler werden auf den Kunden abgewälzt ohne dass der jetzt günstigere Preise zu bestimmten Tageszeiten bekommt. Technisch wäre das ja dann möglich. Statt dessen erspart der Kunde sich ja das ausfüllen und abschicken der Zählkarte...

    Dabei ist es sehr wichtig zu wissen, was man so verbraucht - auch für die Umwelt. Experten schätzen die möglichen Einsparungen auf bis zu 20 Prozent. Das ist nicht nur gut für den eigenen Geldbeutel, sondern hilft auch den CO2-Ausstoss zu verringern.

    Es gibt aber auch einfache Lösungen, wie z.B. das zieNu Base. Ein Sensor wird mit Klebeband auf einen "dummen" Zähler geklebt und auf einem Display sieht man den aktuellen Verbrauch in Watt. Die drahtlose Version des Geräts kann man überall in der Wohnung benutzen, um heimliche Stromfresser aufzuspüren.

  • Nutzen für den Verbraucher
    Schade, dass die SmartMeter so negativ gesehen werden. Die Stromanbieter sind per Gesetz gefordert, Last- und Zeitvariable Tarife anzubieten. Dies bedeutet, dass der Strom zu bestimmten Zeiten für den Verbraucher günstiger wird (Haupttarif, Nebentarif). Da sich der zeitgenaue Stromverbrauch nur mit einem SmartMeter messen lässt, ist diese Technik also erforderlich. Gesteuert werden soll dabei die Spitzenlast. Warum soll man nicht Abends ab 18:00 Uhr Wäsche waschen? Zu dieser Zeit wird wesentlich weniger Energie verbraucht, die Stromerzeuger müssen dennoch die gleiche Leistung im Netz zur Verfüfung stellen. Erst wenn die Verbräuche über die verschiedenen Tageszeiten verteilt sind, kann auch effektiv weniger Strom produziert und damit die Umwelt deutlich geschont werden.
    Und meinem Geldbeutel tuts auch gut.
    Verschiedene Stromanbieter und Netzbetreiber bieten eine Vielzahl von Zusatzleistungen an, die sicher ihren Nutzen haben und ihre Nutzer finden werden. Es ist schon gut zu wissen, wenn im Urlaub auf meinem Handy eine SMS kommt, weil zu Hause mein Strom ausgefallen ist und jemand sich um meine Tiefkühltruhe sorgen kann.
    Wer sich aktuell beschwert, dass die neue Technik Mehrkosten für den Verbraucher verursacht, sollte erstmal prüfen, wer denn aktuell einen Anbieterwechsel durchgeführt hat. Da bewegen wir uns bei unter 10 Prozent der Verbraucher.
    Und zwischen einem KWh Preis von 0,23 Euro und 0,196 Euro ist schon ein erheblicher Unterschied. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 4500 KW/Jahr (4 Personen Haushalt) beträgt die Preisdifferenz 153,- Euro. Soviel kostet ein SmartMeter mit entsprechender MUC mal grade. Break Even also innerhalb von 12 Monaten
    /rg

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