Ein wesentlicher Grund für den schleppenden Fortschritt besteht darin, dass Hersteller ihre Software nicht mehr bloß als reine Anwendungen, sondern sehr häufig als Plattformen konzipieren, die durch Plugins, Add-ons, Extensionen etc. erweitert werden können. Dieser Ansatz beschränkt sich nicht wie seinerzeit beim Wechsel von 16 zu 32 Bit auf die großen Pakete wie Office, sondern betrifft Kommunikations-Tools genauso wie Web-Browser oder Mail-Programme. Wenn die Erweiterungen von Drittanbietern Win32-Code enthalten, dann arbeiten sie nicht mehr mit den 64-Bit-Anwendungen zusammen. Der Plattformansatz ist bei vielen Programmen so erfolgreich, dass sie ohne bestimmte Zusatzmodule für Anwender nicht mehr von Nutzen sind. Beim Systemwechsel auf 64 Bit schlägt diese Abhängigkeit in einen Nachteil um.
Noch etwas zeigt der zähe Umstieg auf 64 Bit: Die Ende der 90er Jahre eingeläutete Ablösung der Anwendungen vom Betriebssystem durch moderne Architekturen wie Java, .NET oder durch Web-Technologien ist längst nicht so weit gediehen wie erwartet. Eine solche Abstraktion macht das Update auf ein 64-Bit-System vergleichsweise einfach, weil nur die Laufzeitumgebung (JVM, CLR) erneuert werden muss. Und wie sich jetzt herausstellt, kann auch ein Web-Frontend zur großen Hürde für die Windows-7-Migration werden, wenn man sich zu sehr auf proprietäre Erweiterungen eines Herstellers eingelassen hat. Der kürzlich symbolische begrabene Internet Explorer 6 hat daher beste Chancen, noch Jahre als Zombie in den Unternehmen weiterzuleben.
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Website windowspro.de.
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alter Hut
mit den 64 Bit ist für linux (SuSe ab 9.x) ein alter Hut. Habe meine 1999 für Unix und Linux Rechner entwickelte Software (ca 800 Module) 2004 innerhalb eines halben Tages für 64 Bit Rechner umgestellt, inclusive der Datenbankanbindung (Oracle und MySQL). Bei Windows braucht man dafür nach meinen Erfahrungen mehrere Personen Monate wenn nicht gar Jahre.