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“IBMs neue X-Architektur: Etwas ganz Besonderes”

Die eX5-Architektur ist laut IBM das Ergebnis einer dreijährigen und kostspieligen Entwicklungsarbeit mit dem Ziel einer drastischen Verbesserung der Skalierbarkeit und einer besseren Abstimmung auf die Arbeitslast der x86-Plattform.

In der eX5-Architektur ist der Arbeitsspeicher nicht mehr wie in den Vorgänger-Generationen an den Prozessor des Servers gebunden. Dadurch können auch Memory-intensive Arbeitslasten ohne eine zusätzliche CPU gestemmt werden, heißt es von IBM. Die Memory-Skalierbarkeit der neuen Server liegt damit sechsmal höher wie bei den derzeitigen IBM-Systemen, erklärt Wolfgang Schwab, Analyst bei der Experton Group.

Damit können bis zu 82 Prozent mehr “virtuelle Server” bei gleich bleibenden Lizenzkosten laufen; die Kosten für Middleware und Applikationen werden gesenkt. Nach IBM-Schätzungen können auch die Lizenzkosten für eine Microsoft-Datenbank um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Als weitere Features der eX5-Systeme nennt Big Blue die eXFlash Flash-Storage-Technologie sowie FlexNode.

Für die Experton Group erzielt IBM durch die Nutzung der x-Architektur für die x86-basierten System x Server eine deutliche Wettbewerbsdifferenzierung; bei der Weiterentwicklung der Server der nächsten Generation muss IBM dadurch nicht mit den Einschränkungen kämpfen, die der Konkurrenz derzeit Grenzen setzen.

Während frühere Generationen der x-Architektur sich nicht durch einen hohen Wertbeitrag differenzieren konnten, kann IBM mit der eX5-Architektur jetzt seine Kunden davon überzeugen, dass IBM-Server nicht einfach “Massenware” sind, insbesondere im Hochpreissegment.

“Wir empfehlen den IT-Entscheidern, einen genauen Blick auf die nächste Servergeneration, die in ein paar Wochen auf den Markt kommt, zu werfen und sich klar zu machen, inwieweit sie der derzeitigen Generation überlegen ist, und herauszufinden, in welcher Hinsicht die Angebote der verschiedenen Anbieter sich unterscheiden”, rät Schwab.

Besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Gesamtkosten gelegt werden, wozu auch die Lizenzkosten zählen. Dann muss entschieden werden, welche Hardware-Lösungen im Hinblick auf die Konsolidierung, Virtualisierung und den Aufbau des Rechenzentrums der nächsten Generation die besten Optionen bieten.

Hans-Jürgen Rehm, Pressesprecher bei IBM, bestätigt, dass Anwender dank der neue Architektur Lizenzkosten einsparen können. “Wir haben in einigen Beispielrechnungen gezeigt, dass man massiv Lizenzkosten einsparen kann.” Denn häufig würden speicherhungrige Anwendungen die Prozessoren nicht voll auslasten. Um die Auslastung dann aber wieder zu optimieren, müsste man zu den nativen Anwendungen auch virtualisierte Instanzen hinzufügen.

“Aus unserer Sicht, aber lassen sich Mixed-Workloads, also der parallele Betrieb von virtualisierten und nicht-virtualisierten Anwendungen, auf x86-Plattformen noch nicht so optimal betreiben, wie zum Beispiel auf einem Mainframe”, erklärt Rehm. Durch die Aufhebung der Begrenzung des adressierbaren Speichers könne der Anwender also die Auslastung des Prozessors verbessern. Und da Software meist nach Sockel abgerechnet werde, könne der Anwender folglich Lizenzkosten sparen. Die Performance einer Datenbank könne auf der neuen Plattform um den Faktor 30 verbessert werden, teilt IBM mit. Die Performance pro Watt steige um 99 Prozent.

Selbst Chiphersteller Intel ist von den Möglichkeiten des eX5-Chipsets beeindruckt. “Wir haben IBM bei der Entwicklung mit der Weitergabe von Spezifikationen unterstützt”, erklärte Shannon Poulin, Enterprise Marketing Direktor, Data Center Group Marketing, Intel Corporation, bei einem Roundtable Ende März in München. Die eigentliche Entwicklungsarbeit habe aber alleine bei IBM gelegen.

Auf die Frage, ob Intel derzeit plane, diese Funktionen langfristig aus dem Chip-Set in die Xeon-CPU zu integrieren, gibt Poulin ein klares Nein: “Das ist eine Designentscheidung. IBM hat hier für die speziellen Anforderungen eines bestimmten Kundensegments entwickelt.” Derzeit würden die Funktionen und Möglichkeiten des eX5 im Mainstream keine Rolle spielen. Intel müsste dann für einige wenige Anwender zusätzliche Links und Pins an die CPU anbringen, die für die Mehrzahl der Nutzer völlig überflüssig wären.

Silicon-Redaktion

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