Ursprünglich sollte die Beta 5 die letzte Version mit neuen Funktionen werden. Bis zur Fertigstellung des Browsers will sich Mozilla auf drei Kernbereiche konzentrieren: die Performance, Verbesserungen der Bedienoberfläche und das JetPack SDK, das es Entwicklern ermöglicht, fortgeschrittene Web-Technologien für die Erstellung von Firefox-Add-ons einzusetzen. Anderer, seit Firefox 3.6 entwickelter Code soll möglicherweise auf eine Version 4.1 oder 4.5 verschoben werden, um die Veröffentlichung von Firefox 4 zu beschleunigen.

“Abgesehen von diesen drei Dingen gibt es nichts, weswegen wir Firefox 4 weiter als unbedingt notwendig verzögern werden”, sagte einer der führenden Mozilla-Entwickler. Viele neue Funktionen machten Firefox 4 zu einem ernsten Rivalen für Chrome 5 und den kommenden Internet Explorer 9. “Für uns ist das ein großer Schritt.”

Einige der neuen Features sind schon in der seit gestern verfügbaren Beta 4 enthalten, die mit einem Tag Verzögerung erschien. Sie bietet unter anderem Firefox Sync, das eine synchronisierte Nutzung des Browsers auf verschiedenen Geräten ermöglicht. Firefox Panorama soll als eine Art Web-Desktop Ordnung in geöffnete Tabs bringen. Das unter dem Namen Tab Candy entwickelte Feature stellt Mozilla in einem Video vor.

Firefox 4 bringt Windows-Nutzern auch Hardwarebeschleunigung. Diese delegiert bestimmte Aufgaben an die Grafikeinheit des Rechners und entlastet somit die CPU. Firefox greift dazu unter anderem auf die Direct-2D-Schnittstelle von Windows 7 zu, die die Ausgabe von Text und Grafik beschleunigt.

Allerdings ist die Hardwarebeschleunigung in der Voreinstellung deaktiviert. Das wird sich wohl frühestens mit der Beta 5 ändern. Um es einzuschalten, müssen Nutzer “about:config” in die Adresszeile eingeben und mozilla.widget.render-mode auf den Wert 6 sowie gfx.font_rendering.directwrite.enabled auf “true” setzen. Man deaktiviert die Beschleunigung, indem man mozilla.widget.render-mode zurück auf 0 setzt. Wer sich über den aktuellen Modus nicht klar ist, gibt “about:support” in die Adresszeile ein und liest die Informationen am Ende der dann angezeigten Seite.

Eine vor allem in Sachen Performance verbesserte Version von Firefox ist dringend nötig. Gegenüber der Konkurrenz hat der Mozilla-Browser diesbezüglich Rückstand aufzuholen. In jüngster Zeit konnte vor allem Chrome Marktanteile auf Kosten von Firefox gewinnen. Schnelligkeit und Flexibilität gehören zu den Stärken des Google-Browsers.

Silicon-Redaktion

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